Kaiserslautern Der andere Jahresrückblick: Welche Artikel aus Kreis und Stadt am meisten gelesen wurden
Natürlich interessiert die Redaktion, welche Artikel bei Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, besonders gut ankommen. Deswegen haben wir vor einigen Jahren die Lesermarktstudie Leserwert durchgeführt, bei der Testleser täglich markiert haben, welche Texte sie in der gedruckten Zeitung bis wohin gelesen haben. Nun können wir nicht 365 Tage im Jahr Testleser in die Pflicht nehmen, aber die Abonnenten, die die RHEINPFALZ digital lesen, liefern uns sehr wohl Hinweise darauf, welche Artikel besonders gut ankommen. Für das Jahr 2023 haben wir uns angeschaut, welche Beiträge aus Stadt und Landkreis besonders stark gelesen wurden.
Auftritt von Mark Forster interessiert die Leser
Waren Sie auch dabei, als Mark Forster im Juni vor Rekordkulisse sein Konzert im Fritz-Walter-Stadion gab? Unsere Leserinnen und Leser hat die Berichterstattung rund um das Großereignis jedenfalls besonders interessiert. Der Text mit Tipps zum Konzertbesuch rangiert ebenso weit oben in der Liste der bestgelesenen Texte wie der Artikel, der Schattenseiten des Auftritts beleuchtete – beispielsweise Staus beim Einlass und der Abreise.
Schlechte Nachrichten sind erfahrungsgemäß Nachrichten, die für große Aufmerksamkeit sorgen. So verwundert es nicht, dass die Berichterstattung über zwei schreckliche Verbrechen im vergangenen Jahr intensiv gelesen wurde. Im August wurde im Uni-Wohngebiet in Kaiserslautern die zerstückelte Leiche einer 80-jährigen Frau gefunden. Ihr Mieter steht im Verdacht, die Frau getötet, zerstückelt und dann angezündet zu haben. Der Polizei war der Mann schon zuvor aufgefallen.
Bereits im Februar hatte ein Mann in Sembach seine von ihm getrennt lebende Ehefrau mit zwölf Schüssen getötet. Im August war er dafür vom Landgericht Kaiserslautern zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Die Verteidigung hatte daraufhin jedoch Revision eingelegt.
Großes Interesse hatten die Leserinnen und Leser auch an den Geschehnissen auf dem Drehentalerhof, wo Ortsvorsteher Martin Klußmeier nach Drohungen und Attacken zurückgetreten war. Aufregung verursachte in der Stadt im September ein Panzerkonvoi der Bundeswehr, der durch Kaiserslautern gerollt war. Das Problem: Die Schützenpanzer des Typs Marder und die vier Panzerhaubitzen richteten dabei einigen Schaden an, unter anderem im Elf-Freunde-Kreisel.
Schulbuchausleihe sorgt für Kopfschütteln
Apropos Aufreger: Dafür sorgte im vergangenen Jahr auch die Schulbuchausleihe. Die Händler vor Ort waren sauer, weil die Schulbücher nun von Händlern aus Sachsen und Hamburg geliefert werden. Und diese Umstellung führte zu weiterem Ärger: Denn die Schule hatte längst begonnen, als viele Kinder noch immer auf ihre Bücher warteten. Dass der Handel, insbesondere die Nahversorgung, unsere Abonnenten besonders interessiert, zeigte sich auch 2023, beispielsweise am Text über das Aus des letzten Fleisch- und Wurstwaren-Fachbetriebs in Landstuhl. Hans Hamann hatte den Betrieb rund 57 Jahre geführt.
FCK erhitzt die Gemüter
Wenig erhitzt die Gemüter der Kaiserslauterer und vieler anderer Pfälzer derweil so sehr wie der 1. FC Kaiserslautern. Das war auch im vergangenen Jahr nicht anders. Nachdem die Roten Teufel zwischenzeitlich auf Rang drei der Tabelle der Zweiten Fußball-Bundesliga rangierten, ging es zum Jahresende hin bergab. Trainer Dirk Schuster wurde entlassen, dessen Rausschmiss heiß diskutiert und die Berichterstattung darüber besonders gut gelesen.
Doch es müssen nicht immer Aufreger sein, die bei Leserinnen und Lesern gut ankommen. Auch die richtig guten Nachrichten werden glücklicherweise gern gelesen. Etwa die Geschichte einiger Kinder, die im Juli einen Schwimmer im Gelterswoog vor dem Ertrinken gerettet haben. Gelterswoog – da war doch 2023 was ... Richtig: Aufregung gab es dort um Schwimmer, die mit Bisswunden aus dem Gewässer kamen. Ein Hecht soll kräftig zugeschnappt haben. Während es in der Stadt ein Fisch war, der die RHEINPFALZ-Abonnenten beschäftigte, war es im Landkreis die Berichterstattung über einen ausgerissenen Laufvogel, der seine Flucht leider nicht überlebte.
Mehr Leser als Wähler
Die kommunalpolitische Berichterstattung findet sich dagegen nicht ganz so häufig weit oben in der Rangliste der bestgelesenen Texte. Während die Wahlbeteiligung bei der Oberbürgermeisterwahl in Kaiserslautern im Februar eher überschaubar war, erreichte der Liveblog, mit dem die Redaktion über den ersten Wahlabend berichtete, Bestwerte. Wir konnten mehr Zugriffe verzeichnen, als Wählerinnen und Wähler beim Urnengang ihr Kreuzchen machten.