Kaiserslautern Verteidigerin akzeptiert Sembach-Urteil nicht: Opfer nicht arglos

Josipa Salm-Francki mit dem Schützen (sitzend) und ihrem Mit-Verteidiger Sven Theobald.
Josipa Salm-Francki mit dem Schützen (sitzend) und ihrem Mit-Verteidiger Sven Theobald.

Die Verteidiger des Mannes, der im Februar in Sembach seine Noch-Ehefrau aus nächster Nähe mit zwölf Schüssen getötet hatte, nehmen das Urteil des Landgerichts Kaiserslautern nicht hin. Dieses Gericht hatte den 57 Jahre alten Handwerker am Mittwoch zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Rechtsanwältin Josipa Salm-Francki sagte am Freitagfrüh auf Anfrage der RHEINPFALZ, die Verteidigung habe bereits Revision beantragt. Folglich wird sich der Bundesgerichtshof den Fall ansehen. Mit einer Entscheidung dieses Gerichts ist frühestens Anfang kommenden Jahres zu rechnen. Bis dahin gilt das Lebenslänglich-Urteil des Landgerichts als nicht rechtskräftig und der Verurteilte, von Geburt an deutscher Staatsbürger, bleibt in Untersuchungshaft. Josipa Salm-Francki aus Düsseldorf hatte den Mann zusammen mit Sven Theobald aus Kaiserslautern verteidigt. Die Anwältin sagte, die Verteidigung warte die schriftliche Fassung des Urteils ab, bevor sie die Revision begründe. Sie gehe, so Salm-Francki, davon aus, dass das Opfer, die aus Serbien stammende Ehefrau des Schützen, am Morgen der Tat nicht arglos gewesen sei. So hatte das Landgericht argumentiert und damit das Mordmerkmal der Heimtücke als erfüllt angesehen. Ziel der Verteidigung ist es, dass nach Prüfung des Urteils durch den Bundesgerichtshof auf Totschlag statt Mord erkannt wird. Dann bliebe dem Täter eine lebenslange Haftstrafe erspart. Die Verteidigung hatte im Prozess durchblicken lassen, dass sie eine achtjährige Haftstrafe für angemessen erachtet.

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