Steinbach Steinbacher Dorftheater spielt „Casanovas Comeback“

In „Casanovas Comeback“ treten (von links) Wolfang Bauer als Ralf Boring, Philipp Bauer als Adrian von Kleist, Anna Heeger als S
In »Casanovas Comeback« treten (von links) Wolfang Bauer als Ralf Boring, Philipp Bauer als Adrian von Kleist, Anna Heeger als Simone Wohlgemuth und Ina Herrbruck als Beate Boring auf.

Eine Gruppe von Steinbachern frönt seit langem ihrer Theaterleidenschaft – und lockt damit viel Publikum an. Aktuell steht die Laienspielgruppe ihres Dorftheaters mit dem Stück „Casanovas Comeback“ auf der Bühne. Das kommt auch bei jungen Theaterfans an.

In Steinbach wird mit dem Dorftheater eine jahrzehntelange Tradition fortgeführt, die bereits seit 1983 in der jetzigen Form besteht. Und auch um künftige Darsteller-Generationen gibt es in Steinbach keine Sorgen. „Die jüngeren Leute kommen unheimlich gern zu uns ins Theater“, stellt Wolfgang Bauer zufrieden fest. „Unsere zeitgemäßen Stücke sprechen das junge Publikum ganz anders an“, fügt er hinzu. Die Nutzung von Chat-Gruppen und die Sozialen Medien durch die jungen Theaterfans trage dazu bei, dass das Thema Dorftheater in Steinbach so lebendig bliebe und für junge Fans sorge. Für die vergangenen vier Stücke habe man sogar acht neue Mitspieler an Bord holen können, freut sich Bauer.

Er selbst zählt zu den Urgesteinen der Truppe. Bereits bei der Gründung des Theaters in seiner jetzigen Form war er dabei. Die Steinbacher seien schon immer theaterverrückt gewesen, meint Bauer. „Nach dem Krieg gab es eine Zeit mit Vorführungen in der Turnhalle. Da diente der selbst mitgebrachte Stuhl als Eintritt“, erzählt er schmunzelnd.

Traditionell im Frühjahr

Bei einem Kneipenabend Anfang der 80er Jahre schlug dann die Geburtsstunde des jetzigen Laientheaters, das aus dem örtlichen Sportverein hervorging. Eine Gruppe von zwölf Gleichgesinnten habe im ersten Aufführungsjahr 1983, aufgeteilt in zwei Gruppen, jeweils einen Einakter aufgeführt. Im Jahr darauf sei noch eine Gruppe verblieben; es folgte der erste Dreiakter. Aus anfangs einer einzigen Aufführung wurden im Laufe der Zeit schließlich fünf – stets ausverkaufte – Vorstellungen. In der Vergangenheit seien die Steinbacher sogar gebeten worden, auf Tournee zu gehen. Dies habe man aber abgelehnt, so Bauer. „Das Theater sollte Hobby bleiben, es ist auch schon so ein Riesenaufwand“, berichtet er.

Gespielt wird in Steinbach grundsätzlich im Frühjahr. Früher sei es traditionell die Herbst- und Weihnachtszeit gewesen, die für das Laientheater gewählt wurde. Für Mitspieler mit Familie sei dies aber schwierig. Außerdem sollten so Terminkollisionen mit anderen Dorftheatern im Kreis vermieden werden.

Kein reines „Bauerntheater“

Die Stücke in Steinbach werden stets in pfälzischer Mundart aufgeführt. Dies sei vom Publikum ausdrücklich gewünscht. „Wir hatten zwar auch schon vereinzelt Stücke, die wir in Hochdeutsch aufgeführt haben. Aber das ist für den Pfälzer nicht einfach“, erinnert sich Bauer lachend. Jeweils zwei bis drei Ensemblemitglieder träfen die Auswahl der Stücke, dann würden die Rollen besetzt.

Seit 2022 gibt es mit Andreas Wening einen neuen Autor, der Stücke mit aktuellem Bezug verfasst. Vom reinen „Bauerntheater“, wie man es früher häufig vorgefunden habe, habe sich die Gruppe in Steinbach längst verabschiedet. Im vergangenen Jahr stand etwa ökologische Landwirtschaft und Lebensmittelqualität im Mittelpunkt. Das aktuelle Stück widmet sich den Themen Okkultismus und Esoterik.

Stücke stets ausverkauft

Neun Sprechrollen sind für „Casanovas Comeback“ besetzt. Insgesamt besteht das Ensemble aber aus 14 Mitspielern. Im kommenden Jahr soll es wieder eine Aufführung mit allen Beteiligten geben – das Stück steht schon fest. Auch die Anzahl der Vorführungen werde dann wieder auf fünf erhöht. Nach der Pandemiepause seien die Schauspieler in Steinbach mutig vorangeschritten. 2022 habe das Steinbacher Laientheater als erstes im Kreis wieder eine Indoorveranstaltung durchgeführt, berichtet Bauer.

Über mangelnden Zulauf könne er nicht klagen. Die Aufführungen seien stets ausverkauft – vor Corona habe das Dorftheater geschätzt 1100 Zuschauer in die Halle gelockt. In diesem Jahr wurde aus der (Vorverkaufs-)Not eine Tugend gemacht: Eine größere Gruppe aus Imsbach wurde kurzerhand zur Generalprobe eingeladen, da die Karten für die regulären Vorstellungen längst vergriffen waren.

Das Dorftheater erfreue sich stets großer Beliebtheit.
Das Dorftheater erfreue sich stets großer Beliebtheit.
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