Donnersbergkreis Rotorblatt-Abriss geklärt: Windrad geht wieder in Betrieb

Als „singuläres Schadensereignis“ habe ein unabhängiger Sachverständiger den Abriss eines Rotorblatts am 30. Dezember des vorigen Jahres von einem 200 Meter hohen Windrad auf dem Schneebergerhof bewertet: Das hat Juwi-Pressesprecher Michael Löhr gestern der RHEINPFALZ mitgeteilt.

Die Anlage des Typs Enercon E 126 sei mittlerweile repariert und gehe vermutlich heute wieder in Betrieb. Die dafür notwendige Genehmigung hat die Kreisverwaltung auf der Basis des von dem Experten erstellten Gutachtens erteilt. Dieses sei zu dem Schluss gekommen, dass das Windrad „nach gründlicher Untersuchung des Vorfalls, fachgerechter Reparatur und Einsatz zusätzlicher Sicherheitsvorkehrungen“ wieder angefahren werden kann, so Löhr. Wie mehrfach berichtet, hatte sich der rund 60 Tonnen schwere Flügel von der Nabe des Windrades gelöst und war aus einer Höhe von 135 Metern auf ein Feld gestürzt. In den folgenden Monaten waren Teile des abgerissenen Rotorblatts beim Hersteller Enercon in Aurich (Niedersachsen) untersucht worden. Dabei wurde Löhr zufolge mit Hilfe von Ultraschalltechnik festgestellt, dass sich über einen längeren Zeitraum mehrere Bolzen der Schraubverbindung zwischen Blatt und Nabe gelockert hatten. Dies sei zunächst ohne Folgen geblieben, weil die Flügelbefestigungen „mehrfachredundant“ ausgelegt sind. Das heißt, dass zur Sicherheit mehr Bolzen als notwendig vorhanden sind – deshalb ist die Beschädigung zunächst nicht aufgefallen. Erst nachdem sich weitere Bolzen gelöst hatten, sei es zu einer Art „Reisverschlusseffekt“ gekommen, so Löhr. Um solche Vorfälle künftig zu verhindern, habe Enercon in alle E-126-Anlagen eine neue Sensorik eingebaut, die auch kleinste Schäden oder Lockerungen der Schraubverbindungen registriere und sowohl Enercon als auch Juwi sofort melde. Zudem sei vereinbart worden, das reparierte Windrad samt neuer Sicherheitstechnik nach drei Monaten erneut zu überprüfen. (kra)

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