Westpfalz Rettungshubschrauber bleibt dauerhaft in Nordpfalz stationiert

1885 Mal war „Christopher 66“ im Vorjahr im Einsatz – hier in Rockenhausen.
1885 Mal war »Christopher 66« im Vorjahr im Einsatz – hier in Rockenhausen.

Der Rettungshubschrauber für die Westpfalz bleibt dauerhaft bei Rockenhausen stationiert – und er wird auch künftig von der ADAC Luftrettung betrieben. Das hat der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling am Donnerstagnachmittag mitgeteilt.

Laut einer Pressemitteilung haben Ebling und Frédéric Bruder, Geschäftsführer der gemeinnützigen ADAC Luftrettung, einen Vertrag zur dauerhaften Übertragung des Luftrettungsdienstes in der Region Westpfalz unterzeichnet. Die Konzession beinhaltet neben dem Betrieb des Rettungshubschraubers „Christoph 66“ auch den Bau und Betrieb einer neuen Luftrettungsstation. Diese soll auf dem Gebiet des Rockenhausener Ortsteils Dörnbach beziehungsweise der Ortsgemeinde Imsweiler errichtet und nach aktueller Planung 2026 in Betrieb genommen werden. Bis dahin werde weiterhin vom Flugplatz Imsweiler aus gestartet – hier war die Maschine 2021 interimsweise bis zur endgültigen Vergabe stationiert worden.

„Christoph 66“ im Landeanflug in Eßweiler (Kreis Kusel).
»Christoph 66« im Landeanflug in Eßweiler (Kreis Kusel).

Weiter heißt es, die nun geschlossene Vereinbarung sei für 25 Jahre gültig und umfasse ein geschätztes Auftragsvolumen von rund 80 Millionen Euro (netto) – es handele sich damit um eine der bundesweit größten Vergaben im Luftrettungsdienst.

„Mit unserem Vertragsabschluss wird sichergestellt, dass die Bevölkerung in der Westpfalz zukunftsfest bis in das Jahr 2048 zuverlässig mit schneller Hilfe aus der Luft versorgt wird“, sagte Ebling. Bruder betonte, dass für die optimale notfallmedizinische Versorgung der Patienten eine „sehr erfahrene und hochprofessionelle Crew zur Verfügung“ stehe. Die Notärzte in der Besatzung kommen vom Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern, dem Universitätsklinikum Homburg und dem SHG Klinikum Idar-Oberstein, so das Ministerium.

Seit Vorjahr mit Seilwinde ausgestattet

Ebling bezeichnete die ADAC Luftrettung als „sehr erfahrenen Partner, der mit dem Airbus H145 einen modernen Hubschrauber zum Einsatz bringt“. Besonders freue ihn, dass die Maschine seit vergangenem Sommer mit einer Rettungswinde ausgestattet ist, die über eine Seillänge von 90 Metern sowie eine Traglast von 250 Kilogramm verfüge und bereits 73 Mal zum Einsatz gekommen sei. Insgesamt habe die Crew von „Christoph 66“ – bestehend aus drei Piloten und vier Notfallsanitätern der ADAC Luftrettung sowie 15 Notärztinnen und Notärzten der kooperierenden Kliniken – im Vorjahr 1885 Mal Erste Hilfe geleistet. Das Einsatzgebiet umfasst die Stadt und den Landkreis Kaiserslautern, die Landkreise Kusel und Birkenfeld sowie den Donnersbergkreis. Ferner werden Verlegungstransporte von Klinik zu Klinik – sogenannte Sekundärtransporte – in Rheinland-Pfalz und im Saarland ausgeführt.

Ein ADAC-Rettungshubschrauber über den Dächern Kaiserslauterns auf der Landeplattform des Westpfalz-Klinikums.
Ein ADAC-Rettungshubschrauber über den Dächern Kaiserslauterns auf der Landeplattform des Westpfalz-Klinikums.

Jahrelang hatte das Land Rheinland-Pfalz keinen Bedarf für einen Rettungshubschrauber in der Westpfalz gesehen. Durch einen Kniff war es dann gelungen, im Oktober 2018 in einem ersten Schritt einen Helikopter der Johanniter Luftrettung in Sembach zu stationieren. Im Juni vergangenen Jahres hatte das Innenministerium die dauerhafte Stationierung eines Intensivtransporthubschraubers europaweit ausgeschrieben.

Westpfalz-Klinikum freut sich über die Entscheidung

Natürlich begrüßt das Westpfalz-Klinikum die Entscheidung, dauerhaft einen Rettungs- und Intensivtransporthubschrauber in der Westpfalz zu stationieren. „Dass die ADAC-Maschine, die derzeit in Imsweiler stationiert ist, 2022 mehr als 1800 Einsätze geflogen ist und damit auch im deutschlandweiten Vergleich weit vorne liegt, spricht für sich. Damit ist die Notwendigkeit für einen Rettungshubschrauber in der Region eindeutig bewiesen worden“, sagt Thorsten Hemmer, Geschäftsführer des Klinikums, auf Anfrage der RHEINPFALZ.

Die Entscheidung freut auch Stefan Hofer, Chefarzt der Klinik für Anästhesie, Intensiv-, Notfallmedizin und Schmerztherapie 1: „Unsere Fachärztinnen und Fachärzte für Anästhesie mit langjähriger Erfahrung in der Notfall- und Intensivmedizin stehen dafür weiterhin zur Verfügung. Damit bieten wir die notwendige Expertise für die hohen Anforderungen des modernen luftgebundenen Notfall- und Intensivtransportes.“

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