Eisenberg Moschee will Erdbebenopfern helfen

Das Erdbeben ist großes Thema in der Eisenberger Moschee.
Das Erdbeben ist großes Thema in der Eisenberger Moschee.

Vor über einer Woche bebte die Erde in der Türkei und Syrien. Bislang rechnet man mit 36.000 Toten. Diese Katastrophe hat eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. Auch bei der Türkisch-Islamischen Gemeinde, die in der Tiefenthaler Straße in Eisenberg Vereinshaus und Gebetsraum hat, löste das Ereignis große Betroffenheit aus.

Sehr groß war die Betroffenheit unter den türkischstämmigen Eisenbergern, als sie die Nachricht über das Erdbeben erreichte, sagt Güven Sayan, der Vorsitzende der Türkisch-Islamischen Gemeinde in der Stadt. Natürlich hätte man sofort herauszufinden versucht, ob Familienmitglieder von Vereinsmitgliedern betroffen waren. Sehr schnell war klar: das war zum Glück nicht der Fall. „Unsere Mitglieder des Vereins kommen ursprünglich aus anderen Gebieten der Türkei“, sagt Sayan, der nachschiebt: „Doch im Glauben sind wir alle vereint.“ Viele Gemeindemitglieder vertieften sich in Gebete und sehr schnell wuchs die Hilfsbereitschaft.

Anfänglich gab es im Verein Ideen für Sammeltransporte von wichtigen Hilfsgütern. Da aber in der näheren Umgebung bereits mehrere Sammlungen stattfanden, hing man sich an diese dran. Das war effektiver, so Sayan. Und so gingen Sachspenden unter anderem nach Kirchheimbolanden oder zur Aktion an der IGS Eisenberg.

In Eisenberg konzentrierte man sich derweil auf Geldspenden für die Opfer des Erdbebens. Die Eisenberger Moschee, wie sie landläufig genannt wird, gehört zum Verband „Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion“ (Kurzbezeichnung: DITIB „Diyanet İşleri Türk İslam Birliği“), der vom türkischen staatlichen Präsidium für religiöse Angelegenheiten geleitet und kontrolliert wird, das dem türkischen Präsidenten direkt unterstellt ist. Der in Köln sitzende Verband ist die größte sunnitisch-islamische Organisation in Deutschland und umfasst rund 900 Moscheegemeinden. Auf dessen Spendenkonto flossen denn auch die Geldspenden der Eisenberger Mitglieder. Wie hoch diese Summe war, kann Sayan nicht sagen. Beim jüngsten Freitagsgebet der Muslime in Eisenberg konnte aber etwa die stolze Summe von 8000 Euro als Erdbebenhilfe gesammelt werden.

Hilfe auch für Syrien

Angesprochen auf die Situation, dass auch in Syrien viele tausend Menschen betroffen sind und Hilfe brauchen, hat Sayan eine klare Meinung: „Wir sind gläubige Menschen und der Glaube macht vor politischen Grenzen keinen Halt“. Es stehe für ihn und seine Glaubensbrüder und -schwestern außer Frage, den syrischen Menschen zu helfen. Der Spendenaufruf durch DITIB unterstützt die Hilfsmaßnahmen sowohl in der Türkei als auch in Syrien.

Natürlich war und ist die Erdbeben-Katastrophe in den Familien als Thema täglich präsent. In fast jedem türkischen Haushalt werden rund um die Uhr türkische Nachrichten aus den betroffenen Gebieten geschaut. Das führte letztlich auch dazu, dass die Sammelaktion der IGS vergangene Woche auch mitbeworben wurde. Die Eisenberger Gemeinde möchte die Not ihrer Landsleute in die Öffentlichkeit tragen. Die Frauen des Vereines werden daher nach dem Freitagsgebet in Aktion treten. Sie backen und kochen türkische Spezialitäten, die von den Besuchern der Mosche dann verzehrt werden sollen. Sayan rechnet mit einem sehr großen Besuch des Gebets, denn die Not in der Heimat bringeauch die Menschen in Eisenberg zusammen, meinte er.

Mehrere Aktionen geplant

Am Samstag geht es dann auf den Eisenberger Marktplatz. Dort wird während des Wochenmarktes die türkische Jugend einen Verpflegungsstand aufbauen. Die Besucher des Marktes sind hier eingeladen, vorbeizuschauen und leckeres Gebäck einzukaufen. Natürlich gehen die Erlöse dieser Veranstaltungen auf das Spendenkonto der DITIB-Erdbebenhilfe. Auch bei einem sportlichen Ereignis wird die Erdbebenhilfe im Mittelpunkt stehen: Am Samstag, 25. Februar, findet ab 9 Uhr in der Sporthalle der IGS (Martin- Luther-Straße) ein Fußballturnier für Freizeitteams statt. Sayan hofft, dass dabei der eine oder andere Euro gespendet wird.

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