Donnersbergkreis Kirchheimbolanden: Art Hotel Braun präsentiert Kunstwerk des Jahres 2020

Vanessa von Wendt: Ende und Anfang, 133 x 293 cm, Acryl und Kohle auf Holz, 2019. Aus Formatgründen kann von dem Werk hier nur e
Vanessa von Wendt: Ende und Anfang, 133 x 293 cm, Acryl und Kohle auf Holz, 2019. Aus Formatgründen kann von dem Werk hier nur ein Ausschnitt abgebildet werden. Foto: Vanessa von Wendt

Seit etlichen Jahren schon beginnt im Art Hotel Braun das Kulturjahr mit der Vorstellung eines „Kunstwerkes des Jahres“, das im Rahmen eines Neujahrsumtrunks vorgestellt wird. Für 2020 fiel die Wahl auf ein Werk von Vanessa von Wendt, das den Titel „Ende und Anfang“ trägt. Am Sonntag, 26. Januar, 11 Uhr, wird es präsentiert.

Gleichzeitig wird eine Ausstellung von Arbeiten der Künstlerin aus den Jahren 2009 bis 2019 eröffnet, die einen tieferen Einblick in die künstlerische Entwicklung der Absolventin der Düsseldorfer Kunstakademie ermöglicht. Vanessa von Wendt stammt ursprünglich aus Göttingen, sie lebt und arbeitet heute in Falkensee in Brandenburg.

„Kunstwerk am Bau“

„Diesmal ist das Kunstwerk des Jahres im Art Hotel Braun ein regelrechtes ’Kunstwerk am Bau’, das allein durch seine Größe und seinen Standort im Haus jedem ins Auge fällt“, erläutert Lydia Thorn Wickert, die Organisatorin dieser Kunstpräsentation. Das Bild bedecke die komplette Unterseite der viel frequentierten Treppe des halben Stockwerks vom Parterre zur ersten Etage. „Jeder Gast, der nicht den Aufzug benutzt, geht gleichsam unter der Kunst hindurch zur Rezeption. Auch wer dort arbeitet, hat die neue Kunst stets im Blick“, so die Chefin der Agentur Thornconcept, die das kulturelle Engagement des Hotels besonders würdigt: „Nach der Koffer-Installation am Bahnhaltepunkt Kirchheimbolanden ist das Projekt mit der Künstlerin ein weiteres eindeutiges Bekenntnis und ein Schritt zur Profilierung in Richtung Dialog mit der zeitgenössischen Kunst im Hause Braun.“

Vanessa von Wendt ist als Künstlerin nicht mehr unbekannt in der Region. Zusammen mit Peter Fleischer-Harkort war die Meisterschülerin von Markus Lüpertz bereits 2014 zur Kulturnacht in Kirchheimbolanden im Kunstraum Holzmann zu sehen; im darauffolgenden Jahr folgte sie einer Einladung nach Kaiserslautern und setzte in einer Einzelausstellung im Wadgasser Hof ihre Malerei in Beziehung zur historischen Brettstuhlsammlung der Stadt.

„Schlicht und schwerelos“

Für das Auftragswerk im Art Hotel Braun hat die Künstlerin auf der schrägen Fläche im offenen Treppenhaus ein auf den ersten Blick sehr vertraut wirkendes Bildprogramm entwickelt, dessen Einteilung spontan die Assoziation an das Deckenfresko der Sixtinischen Kapelle weckt, so Thorn Wickert. Die Fläche ist in acht etwa 35 Zentimeter hohe Bahnen geteilt, die wiederum in zwei oder drei Rechtecke unterteilt sind. So entsteht eine Art Fries, auf dem Vanessa von Wendt sprunghaft fabuliert, wie es ihrem aktuellen Malstil entspricht. „Schlicht und schwerelos reihen sich biblische wie Alltagsszenen, jüngste persönliche Erlebnisse, Objekte mit Symbolgehalt wie Muscheln und Lilien, erotische Szenen und Märchenbilder locker aneinander. Ohne Pathos und völlig unaufgeregt stellt Vanessa von Wendt ihr eigenes Lebensbild dar, tief geprägt von der Suche nach der Liebe Gottes, die sie seit 2016 neben ihrem Beruf als Künstlerin auch einem Theologiestudium nachgehen lässt.“

Zahlreiche Bildelemente und Motive kehrten über große Zeiträume hinweg in den Bildern immer wieder. Der pastose, teigige Farbauftrag der Akademiezeit ist dem Kohlestift und der dünnen Farbgebung gewichen. „Doch verloren gegangen sind die jugendlichen Acrylberge nicht. In Form von Wölbungen und Ausbuchtungen erheben sie sich auf den jüngsten großformatigen Arbeiten, für die ältere Werke ganz praktisch und unprätentiös übermalt worden sind.“

Kurz-Info

Vernissage und Neujahrsumtrunk am Sonntag, 26. Januar, 11 Uhr, im Art Hotel Braun in Kirchheimbolanden. Die Künstlerin wird bei der Eröffnung anwesend sein. Die Einführung in die Ausstellung übernimmt Lydia Thorn Wickert. Besichtigung: Montag bis Freitag, 8 bis 23 Uhr.

x