Kirchheimbolanden/Rockenhausen Infektionsambulanzen weiter geöffnet

Die Corona-Ambulanzen in Kibo und Rockenhausen (unser Bild) bleiben weiter bestehen.
Die Corona-Ambulanzen in Kibo und Rockenhausen (unser Bild) bleiben weiter bestehen.

In manchen Städten und Gemeinden werden die Infektionsambulanzen angesichts der sinkenden Fallzahlen an Covid-19-Erkrankten wieder abgebaut. In Kirchheimbolanden und Rockenhausen sollen sie vorerst erhalten bleiben.

Bis auf Weiteres wolle er gemeinsam mit den anderen Hausarztpraxen Hütt, Hadidi, Jack und Jakubovic die Infektionsambulanz in der Sporthalle der Realschule plus in Kirchheimbolanden weiter betreiben, sagt Dr. Christoph Barth. Ein festes Datum oder eine starre Grenze hinsichtlich der Neuinfektionen im Donnersbergkreis hätten sich die Hausärzte nicht gesetzt bei der Frage, was den Betrieb der Ambulanzen betreffe. „Wir beobachten die Lage genau und stehen im engen Austausch mit dem Gesundheitsamt und der Kassenärztlichen Vereinigung“, so Barth. Aktuell würden dort täglich zwischen acht und 13 Patienten untersucht.

Barth und seine Kollegen hielten die Fortführung der Ambulanz für ein richtiges und wichtiges Instrument, um den Kontakt zwischen Infizierten mit anderen Patienten zu minimieren und so die Ausbreitung des Virus weiter einzudämmen. „Mit der Ambulanz können wir Hausärzte unsere Praxen weiterhin infektfrei halten und können so zum Beispiel chronisch kranken Menschen die Sicherheit geben, gefahrlos ihre medizinisch wichtigen Termine in unseren Praxen wahrzunehmen“, so Barth.

Keine Beschwerden

Die bisherigen Erfahrungen bei der Arbeit in der Ambulanz seien gut. „Meine Kollegen und ich sind uns einig, die Ambulanz wurde und wird sehr verständnisvoll von allen Seiten angenommen“, zieht Barth Bilanz. Natürlich sei es eine Umstellung für die Patienten, wenn sie die Ärzte in Schutzausrüstung sehen und mit den in der Ambulanz limitierten Mitteln untersucht würden. Beschwert hätte sich aber niemand.

Bedauerlich findet der Hausarzt, dass es bisher noch nicht gelungen ist, in der Ambulanz auch Abstriche durchzuführen, da gebe es ein bürokratisches Hindernis. „Aber auch hier zeigen sich die Patienten verständnisvoll und kommen nochmals ins Abstrichzentrum.“ Mit der Erhaltung der Ambulanz wolle man auch gut vorbereitet sein für eine mögliche weitere Infektwelle, die jetzt durch die Lockerungen der Maßnahmen oder im Winter wiederkommen könne.

Verlauf der Infektionen noch unsicher

Auch in Rockenhausen hat das Ärzteteam, das die Infektionsambulanz an der Realschule versorgt, sich für einen Fortbestand der Infektambulanz ausgesprochen. „Obwohl die Inanspruchnahme im Moment deutlich gesunken ist und wir an manchen Tagen gar keine Termine mit Infektpatienten haben, wollen wir das Ganze vorerst weiterlaufen lassen“, sagt der Rockenhausener Allgemeinmediziner Ulrich Petry. Dabei sei natürlich zu berücksichtigen, dass die Infektwellen im zweiten Quartal immer deutlich abnehmen. „Wir wissen das von grippalen Infekten und auch von der Influenza“, so Petry.

Was den Verlauf der Coronainfektionen anbelangt, gebe es allerdings in dieser Hinsicht noch viele Unsicherheiten. Der saisonale Einfluss und die Frage, wie sich die Lockerungen auswirken, sei völlig unklar. Deshalb sehe man es als einen sicheren Weg, allen Infektionspatienten auch weiterhin diesen alternativen Behandlungsort anzubieten und die bestehende Struktur der Infektionsambulanz aufrechtzuerhalten, um für einen neuen Anstieg der Coronapatienten gewappnet zu sein.

Die Akzeptanz bei den Rockenhausenern sei gut gewesen. Einzig bedauerlich ist für Petry, dass die Menschen nach wie vor zum Abstrich nach Kirchheimbolanden fahren müssten. „Das haben wir leider nicht geschafft, hier eine Abstrichstelle einzurichten“.

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