Donnersbergkreis Hinschauen und Zeichen setzen: Solidaritätsaktion gegen Gewalt an Frauen

An der Göllheimer VG-Verwaltung wurde die Fahne des Vereins „Terre des Femmes“ gehisst, der sich weltweit für ein gleichberechti
An der Göllheimer VG-Verwaltung wurde die Fahne des Vereins »Terre des Femmes« gehisst, der sich weltweit für ein gleichberechtigtes und selbstbestimmtes Leben von Mädchen und Frauen einsetzt.

Solidarität mit den vielen betroffenen Frauen und Mädchen bekunden und ein gemeinsames Zeichen setzen: Das waren die Ziele der Aktion, zu der die Gleichstellungsbeauftragten Susanne Nicklaus (VG Göllheim) und Barbi Driedger-Marschall (Kreis) anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen an die Verbandsgemeindeverwaltung Göllheim eingeladen hatten.

„Gewalt gegen Frauen und Mädchen gibt es jeden Tag, in allen Kulturen, auch bei uns“, sagte Susanne Nicklaus, auch im Namen der verhinderten Barbi Driedger-Marschall. Alleine in Rheinland-Pfalz seien 2021 rund 8200 Fälle häuslicher Gewalt angezeigt worden. „Die Dunkelziffer ist noch um ein Vielfaches höher“, so Nicklaus, die betonte: „Gewalt an Frauen und Mädchen braucht Öffentlichkeit.“ Denn: Die Taten würden oft bagatellisiert oder ignoriert, Frauen werde häufig noch die Schuld gegeben, wenn sie Gewalt erfahren. Die Folge: Betroffene sprechen aus Scham und Angst nicht über das Erlebte. Dabei sei häusliche Gewalt keine Privatsache, sondern eine Straftat. Es sei wichtig, Zeichen zu setzen, sagte Nicklaus. Das wurde mit dem Hissen der Fahne des Vereins „Terre des Femmes“ mit der Aufschrift „Frei leben ohne Gewalt“ getan.

„Leider ist Gewalt gegen Frauen und Mädchen immer noch ein Thema in allen Ländern der Erde“, sagte der Göllheimer VG-Bürgermeister Steffen Antweiler. Gewalt habe viele Facetten, ob körperlich oder psychisch, auch im Internet. „Es ist wichtig, immer wieder auf dieses Thema aufmerksam zu machen. Wir müssen gemeinsam die Sinne schärfen, hinschauen“, sagte Steffen Antweiler.

Wohnraum für betroffene Frauen finden

Kreisbeigeordneter Jamill Sabbagh ergänzte, Gewalt gegen Frauen und Mädchen habe keine Hautfarbe, keine Religion, keinen sozialen Status und keine regionale Identität. Wichtig sei auch, gerade in Zeiten fehlenden Wohnraums für Frauen, die im Frauenhaus Zuflucht gefunden hätten, Wohnungen zu finden. Nicklaus begrüßte unter den Gästen auch Mitglieder des Vereins Frauen helfen Frauen Donnersbergkreis.

„Nur wenn wir über dieses Thema reden, wissen die Betroffenen, dass sie gehört werden, dass sie ernst genommen werden“, sagte Landtagsabgeordnete Lisett Stuppy. Gewalt gegen Frauen habe viele Gesichter „und sie begegnet uns an vielen Orten: Zuhause, auf der Arbeit, im öffentlichen Raum, im Netz“. Beim Schutz vor Gewalt seien alle staatlichen Ebenen gefragt. Lisett Stuppy zeigte sich erfreut über das Engagement auf kommunaler Ebene im Donnersbergkreis, das Land habe das Thema „Leben ohne Gewalt“ als Schwerpunkt gesetzt. Im Anschluss referierte Polizeihauptkommissarin Ina Wernet von der Zentralen Präventionsstelle des Mainzer Polizeipräsidiums über die häufigsten Formen digitaler Gewalt und klärte darüber auf, wie man sich schützen oder wo man Hilfe suchen kann.

Infos

Im Internet unter www.frauenstaerken-westpfalz.de, www.hilfetelefon.de; Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“, Telefon 08000 116-016.

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