Donnersbergkreis Es droht eine Container-Siedlung
Kaiserslautern wird um eine Container-Siedlung für Asylbewerber wohl nicht herum kommen. Zwar bemüht sich die Stadt derzeit intensiv um andere Unterbringungsmöglichkeiten, für 2015 rechnet die Verwaltung aber mit rund 300 neuen Flüchtlingen. Gleichzeitig steigt die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung.
„Eigentlich wehren wir uns gegen eine Containerlösung“, so der Leiter des Referats Soziales, Günter Andes. Containern als Wohnunterkünfte hafte immer etwas Provisorisches an. Allerdings seien die Container „besser als jede Turnhalle“, so Andes. Ob es eine Container-Siedlung gibt, stehe noch nicht fest. Doch sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache und reden den Containern deutlich das Wort. Derzeit sind im Stadtgebiet etwa 330 Asylbewerber untergebracht. Ein Großteil davon, rund 200, lebt in den beiden Wohnblöcken im Asternweg. Fürs Jahr 2015 allein rechnet die Stadt mit rund 300 weiteren Asylbewerbern, die aus den Durchgangslagern Trier und Ingelheim vom Land Rheinland-Pfalz zugewiesen werden. „Der Asternweg ist eigentlich voll“, weiß Andes. Ein weiterer Block an der Alten Brücke, der saniert wird, biete ab Mitte 2015 zwar weiteren rund 120 Menschen Platz, das reiche aber bei Weitem nicht aus. Daher suche die Stadt intensiv nach Unterbringungsmöglichkeiten. Wohnungen stünden auf der Wunschliste, aber auch größere Gebäude, die zu Gemeinschaftsunterkünften umfunktioniert werden können. Von der Stadt intensiv auf eine Eignung geprüft werde das Diabetes-Zentrum in Erzhütten. Laut Andes ist das Gebäude für die Unterbringung von Asylbewerbern „geeignet“, die Probleme, die es zu lösen gilt, seien „handelbar“: „Da gibt es sogar eine Turnhalle, eine gute Infrastruktur.“ Sollte trotz aller Mühen eine Containersiedlung nicht zu vermeiden sein, wirbt Andes dafür, den Standort gut zu wählen. „Das soll nicht irgendwo an der Peripherie sein. Die Menschen sollten nicht vom städtischen Leben abgeschnitten werden.“ Die Container seien „die erste Etappe auf dem Weg zur Integration“, so Andes. Wie mehrfach berichtet, steigt die Zahl der Asylbewerber in der Bundesrepublik an. Nach einem Schlüssel werden die Menschen auf Kommunen im Land verteilt. In Rheinland-Pfalz sind es rund 10.000 Asylbewerber pro Jahr, Kaiserslautern muss davon etwa 2,4 Prozent aufnehmen, was 240 Menschen entspricht. Laut Andes kommt der überwiegende Teil Somalia, Afghanistan, Iran und Syrien. Trotz logistischer Probleme, die die Stadt zu lösen hat, kann Andes auch Positives berichten: So verzeichne er in der Bevölkerung eine steigende Spendenbereitschaft: Die Menschen erreiche ein Strom von Kleidung, Möbeln sowie Spielzeug. „Dazu kommen auch immer mehr Ehrenamtliche“, so Andes. (bld)