Donnersberger Echo Die Menschen im Kreis zeigen sich von ihrer besten Seite

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Wie schön, dass im Donnersbergkreis so schnell und unbürokratisch so viel Platz für Flüchtlinge aus der Ukraine geschaffen werden konnte! Natürlich ist das auch dem glücklichen Zufall geschuldet, dass die Jugendherberge in Steinbach gerade leersteht und sozusagen von null auf hundert kaltgestartet werden kann. Ganz selbstverständlich ist das aber keineswegs – das Gebäude, das die Ortsgemeinde nach dem Weggang des Jugendherbergswerks übergangsweise übernommen hatte, ist nämlich inzwischen verkauft. Dass der neue Besitzer bereit ist, seine eigenen Pläne hintanzustellen und stattdessen erst einmal geflüchteten Mitmenschen Obdach zu gewähren, ist aller Ehren wert. Vielleicht hat es ja geholfen, dass es sich bei dem Mann um den langjährigen Steinbacher Fußballtrainer Timothy Hanauer handelt. Ein guter Draht zur Ortsgemeinde dürfte da sicher eine Rolle gespielt haben.

Aber auch sonst ist das schnelle Handeln aller Beteiligten zu loben. Nicht nur die offiziellen Stellen, also die Verbandsgemeinde, die Ortsgemeinde und der Kreis, haben sofort reagiert, auch viele Privatpersonen haben bereits Wohnraum angeboten. Und nicht zu vergessen: Das Rote Kreuz hat sich bereiterklärt, für die Betreuung der Neuankömmlinge in der Jugendherberge ehrenamtliche Helfer zur Verfügung zu stellen – und das rund um die Uhr. Im Kreis lebende ukrainische – und russische! – Mitbürger wollen dolmetschen, Hilfestellung beim Eingewöhnen geben, und mit Sicherheit werden sich noch viel mehr Mitbürger auf vielfältige Weise engagieren. Bereits jetzt gehen überall Spenden ein, die Donnersberger Initiative für Menschen in Not hat fürs Erste 10.000 Euro zur Verfügung gestellt ... Mit anderen Worten: Die Menschen hier im Kreis zeigen sich – wieder einmal – von ihrer besten Seite. Da können wir wirklich mal stolz auf uns sein!

Kerzen und Protestsongs gegen Raketenwerfer

Übrigens, eins noch: Dieser Angriffskrieg wurde von Wladimir Putin begonnen. Einzig und allein von ihm. Nicht von der Nato, nicht von der EU und schon gar nicht von der Ukraine selbst. Wer sich dann, wie geschehen bei der Mahnwache am Sonntag in Kirchheimbolanden, hinstellt und öffentlich fragt, ob der Westen auch wirklich genug getan hat, dem Diktator wirklich weit genug entgegengekommen ist – der muss sich mit Verlaub die Gegenfrage stellen lassen: Wie weit denn noch?? Die Idee, dass der Diktator darauf null Wert legt, dass er trotzdem andere Länder überfällt, ja, dass er über die Verhandler und Entgegenkommer schlicht lacht, ist in diesen Gedankengang wohl nicht eingepreist.

Und zu der in diesem Zusammenhang ebenfalls gefallenen Äußerung, dass Waffen an die Ukraine zu liefern „nicht hilfreich“ sei: Was ist denn dann hilfreich? Kerzen anzünden, während in Kiew Kinder ermordet werden? „We shall overcome“ singen, während sich tapfere ukrainische Soldaten und verzweifelte Zivilisten der russischen Übermacht entgegenstellen? Beantworten muss diese Fragen jeder für sich selbst.

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