Donnersbergkreis Die blauviolette Schönheit
Die blauviolette Schönheit ist besonders geschützt, denn die Trockenlegungen von Nasswiesen, frühe Mahd, Düngung und intensive Beweidung lassen die Sibirische Schwertlilie immer öfter verschwinden. Umso mehr freuen sich die Pflanzenkundler der Nabu-Kreisgruppe Donnersberg, gleich zwei Standorte dieser seltenen Pflanze im westlichen Vorland des Donnersberges zu haben. In der ganzen Nord- und Westpfalz gibt es nur diese zwei Vorkommen.
Schon seit Mitte Mai leuchten dort auf nassen Wiesen zwischen den Gräsern die blauvioletten Blüten der Sibirischen Schwertlilie. Eine der größten botanischen Raritäten gibt es in der Vorderpfalz etwas häufiger – klar wegen der Feuchtwiesen in der Rheinebene. Trotzdem findet sich die besonders geschützte Art unter „stark gefährdet“ in der Roten Liste – deswegen verzichten wir hier auch auf eine genauere Angabe ihrer beiden Nordpfalz-Standorte. Ein wahrer Blickfang ist das dunkle Blau der Blüten, die in Gruppen von etwa 20 und 60 Pflanzen beieinander stehen. Ein bis drei Blüten sitzen auf einem hohen, runden Stängel. Die äußeren Blütenblätter, hellblau bis weißlich mit blauvioletten Adern, neigen sich als „Hängeblätter“ nach vorn. Die inneren, tiefblauen stehn aufrecht. Vor allem Hummeln bestäuben die Blüten. Die reifen Samen werden aus einer Kapsel herausgeschüttelt oder der Wind trägt sie davon. Ihre häufige Verwandte, die Gelbe, auch Wasser- oder Sumpfschwertlilie genannt, schmückt im Mai/Juni überall die Bachränder und andere sumpfige Böden mit leuchtend gelben Blüten. Wegen ihrer Schönheit wurde die Sibirische Iris schon früh zur beliebten Gartenpflanze. Heute erfreuen viele Sorten mit prächtigen Farben das Auge des Gartenbesuchers. Ihr Beiname „sibirisch“ verrät, dass sie bis Sibirien vorkommt. Das Schwert in ihrem Namen verdankt sie den schwertförmigen Blättern. Eine Ähnlichkeit der Blüte mit einer Lilien- ist aber nicht zu sehen. (as)