Donnersbergkreis „Der Mensch stand immer im Mittelpunkt“

Er hat von 1988 bis 2009 die Geschicke Winnweilers als Ortsbürgermeister gelenkt, ist Vorsitzender des Freundeskreises Winnweiler Saint-Laurent-Nouan und war 35 Jahre lang Presbyter in seiner Kirchengemeinde: 2009 zum Ehrenbürger seiner Heimatgemeinde ernannt, ist Robert Simon nun seit vergangener Woche auch Ehrenpresbyter. Eine weitere (verdiente) Anerkennung für den vorbildlichen Ehrenamtler.

Bei der Einführung des im vorigen Dezember neu gewählten Presbyteriums und der Verabschiedung der ausscheidenden Mitglieder hat Ortspfarrer und Dekan Michael Pernt-Weigel Simon diesen Ehrentitel in Anerkennung seiner Verdienste um die protestantische Kirchengemeinde Winnweiler verliehen. Korrektheit und Kompetenz in Verwaltungsfragen, Teamgeist und Einsatzfreude, vor allem aber seine Humanität hob Pernt-Weigel in seiner Laudatio auf den Geehrten hervor. Und die letztgenannte Eigenschaft war es auch, die Simon während seiner kommunalpolitischen Tätigkeit auszeichnete. „Für mich stand immer der Mensch im Mittelpunkt“, bilanziert Simon selbst seine ehrenamtliche Arbeit in der Gemeinde, die der heute 70-jährige ehemalige Justizbeamte im Jahr 1979 begonnen hat. Als der aus Familientradition der Partei angehörende Sozialdemokrat nach dem Rücktritt seines Vorgängers Karl Iselborn (CDU) 1988 zu dessen Nachfolger gewählt worden ist, hatte er schon neun Jahre als erster Beigeordneter hinter sich. Es versteht sich von selbst, dass auch hier – über alle parteipolitischen Grenzen hinweg – gute zwischenmenschliche Beziehungen bestanden haben und bis heute bestehen. So konnten gemeinsam große Projekte in der Gemeinde auf den Weg gebracht und verwirklicht werden. Dazu zählen beispielsweise der Ausbau der verkehrsberuhigten Zone, der Neubau der Aussegnungshalle auf dem Friedhof oder die Errichtung des Festhauses, in das – gegen heftige Widerstände aus den eigenen Reihen – das protestantische Gemeindehaus integriert wurde. Eine Entscheidung übrigens, die sich im Nachhinein nicht nur nach Simons Ansicht als absolut richtig erwiesen hat. Anbau und Ausweitung des protestantischen Kindergartens und die Sanierung des historischen „Kaffeemühlchens“ lagen Simon ebenso am Herzen wie die umfangreiche Außenrenovierung des 265 Jahre alten Gotteshauses. Das letzte Projekt, das der seit 18 Jahren amtierende stellvertretende Vorsitzende des Presbyteriums mit aufmerksamem und kritischem Blick begleitet hat, war die kürzlich abgeschlossene aufwendige Reparatur der Bruchstein-Stützmauer rund um die Kirche, mit gleichzeitiger Neugestaltung des Vorplatzes und dem Einbau eines Treppenlifts für gehbehinderte Kirchenbesucher. Wenn Simon über seine jahrzehntelangen ehrenamtlichen Tätigkeiten spricht, fällt dabei nie das Wörtchen „ich“ – die Rede ist immer nur von „wir“! Und damit bringt er nicht nur die gute Zusammenarbeit im Presbyterium zum Ausdruck, sondern auch das Verhältnis zu den drei Ortspfarrern, mit denen er in seiner 35-jährigen Tätigkeit zu tun hatte. Als „väterlichen Freund“ bezeichnet Simon Pfarrer und Dekan Rudolf Schmitt. Vor ihm hatte der damals 35-Jährige 1979 seine Bereitschaft bekundet, „die Kirchengemeinde in allen Bereichen zu fördern, das kirchliche Leben zu pflegen, mitzuhelfen, das Vermögen nach bestem Wissen und Gewissen zu verwalten, die kirchlichen Gebäude und Einrichtungen zu erhalten und mit Gottes Hilfe sein Amt zum Wohle der Mitchristen auszuüben“. Mit dem gegenwärtigen Pfarrer und Dekan Michael Pernt-Weigel „liegt er auf gleicher Wellenlänge“, was Entscheidungsfreudigkeit und Unkompliziertheit betrifft. Doch Simon verschweigt auch nicht, dass in der Zusammenarbeit mit Dieter Oberkircher „nicht immer alles glatt gelaufen ist“. Aber schließlich sei es ja auch Aufgabe eines gewählten Vertreters des Kirchenvolkes, die Arbeit eines Pfarrers kritisch zu begleiten. Als Simon 2009 mit Erreichen des 65. Lebensjahres als Geschäftsleiter beim Amtsgericht Kaiserslautern in den Ruhestand trat, sollten damit auch – so hatte es der Familienrat beschlossen – seine ehrenamtlichen Tätigkeiten beendet werden. Folglich kandidierte er nicht mehr für das Amt des Ortsbürgermeisters. Für seinen Rücktritt als Presbyter wartete er die Neuwahlen im Jahr 2014 ab. Nun gilt es „nur noch“, für den Vorsitz des Freundeskreises Saint Laurent-Nouan, dessen Initiator er 1996 war, einen adäquaten Nachfolger zu finden. Dann darf er sich darauf freuen, noch mehr Zeit für seine Familie zu haben, zu der neben Ehefrau Heidi und zwei erwachsenen Kindern auch hochbetagte Angehörige zählen. Und besonders einer will „Opa Robert“ möglichst noch mehr für sich haben: sein sechsjähriger Enkel David.

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