Winnweiler Computerangriff auf Pfarrei von Carsten Leinhäuser: Einige Daten gerettet

Denn einige Daten wurden am Ende doch gerettet. „Wir konnten den Angriff im laufenden Betrieb abbrechen“, sagt Leinhäuser und erklärt: „Die Hacker haben bei uns eine Schadsoftware installiert, die nach und nach Daten verschlüsselt. Das dauert seine Zeit, deswegen konnte der Vorgang gestoppt werden.“ So blieben einige Daten von einer Backup-Festplatte erhalten. „Nicht alles, aber einiges.“
Leinhäuser hatte direkt nach dem Hacker-Angriff die Polizei eingeschaltet, den Fall hat das Dezernat Cybercrime des Landeskriminalamtes Rheinland-Pfalz übernommen. „Die Kripo war gerade vorhin noch einmal da“, berichtet der Pfarrer. „Die Beamten hatten unseren Server mitgenommen, um sich Daten zu kopieren.“ Diese werden nun forensisch analysiert, in der Hoffnung, irgendwelche Hinweise auf die Täter zu finden. Leinhäuser rechnet aber eher nicht damit, dass dieses Unternehmen von Erfolg gekrönt ist: Im Internet lassen sich Spuren oft recht gut verschleiern.
Unterstützung von außen
Inzwischen hat die Pfarrei Heilig Kreuz im Pfarramt einen neuen Server installiert – mit zusätzlichen Sicherheitsmechanismen. „Damit wir im Falle eines erneuten Angriffs nicht alle Daten verlieren“, sagt Leinhäuser. „Wir werden sie sowohl im Netzwerk doppelt sichern als auch mit externen Wechseldatenträgern.“ Er betont erneut, es sei weiterhin davon auszugehen, dass keine sensiblen oder personenbezogenen Daten nach außen gedrungen sind.
Leinhäuser hat durch den Hackerangriff zusammen mit seinem Team im Pfarrbüro zusätzlich zum Tagesgeschäft viel zu tun. Denn welche Daten genau durch die Verschlüsselung verloren sind, darüber gibt es keinen Überblick. „Im Grunde genommen stellen wir während der laufenden Arbeit fest, ob Dateien verschlüsselt und damit weg sind. Dann müssen wir diese eben neu aufbauen“, erklärt Leinhäuser. Dass verschlüsselte Daten wiederhergestellt werden können, sei eher unwahrscheinlich.
Trotz der Widrigkeiten gab es in dieser Zeit auch wieder Positives: Es hätten sich sehr viele IT-Spezialisten bei ihm gemeldet und Hilfe angeboten. „So viele, dass es mir nicht möglich war, mit jedem einzeln zu sprechen.“