Rockenhausen CDU-Urgestein Kurt Rocker ist tot

Ist am Sonntag im Alter von 92 Jahren gestorben: der ehemalige CDU-Landtagsabgeordnete Kurt Rocker.
Ist am Sonntag im Alter von 92 Jahren gestorben: der ehemalige CDU-Landtagsabgeordnete Kurt Rocker.

Er war für die CDU 26 Jahre Mitglied des Landtags, engagierte sich für Umweltschutz und hatte eine Aktie an der Gründung des Donnersbergkreises. Besonders gefreut hat ihn aber, dass sein Rat auch nach dem Rückzug aus der „großen“ Politik bei vielen Menschen gefragt war. Der gebürtige Ilbesheimer wertete dies als Bestätigung seiner Art, „die Menschen nie für dumm verkaufen zu wollen“. Am Sonntag ist Kurt Rocker im Alter von 92 Jahren gestorben.

Die Courage, auch zu unangenehmen Entscheidungen zu stehen, vermisse er manchmal bei der jüngeren Generation, hat der 1953 durch seine Heirat nach Rockenhausen gekommene Rocker mal vor Jahren im RHEINPFALZ-Gespräch gesagt. So habe er einst bei der von ihm unterstützten Kreis-Gründung verteidigt, dass Kirchheimbolanden Kreisstadt wurde – was natürlich westlich des Donnersbergs nicht einfach zu vertreten war. „Man muss ehrlich sein, den Bürgern reinen Wein einschenken“ – noch ein Wahlspruch, den der 1954 in die Partei eingetretene Christdemokrat immer zu beherzigen versuchte.

„Der erste Grüne bei den Schwarzen“

Die Liste seiner politischen Aktivitäten ist lang: Vier Jahre Bezirksvorsitzender der Jungen Union Pfalz, 30 Jahre Kreisvorsitzender der CDU, von 1965 bis 1991 Mitglied des Landtags, dort Vorsitzender in verschiedenen Ausschüssen mit dem Schwerpunkt Umweltschutz – seine zweite große Leidenschaft. Der Diplom-Ingenieur, der zunächst als Techniker beim Pflanzenschutzamt Neustadt gearbeitet hatte, war 25 Jahre Vorsitzender des Landesverbands Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, zudem Stellvertreter im Bundesverband. Ein SPD’ler, hat Rocker gerne erzählt, habe ihn mal den „ersten Grünen bei den Schwarzen“ genannt.

1991 hat sich der Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes und des Landes-Verdienstordens aus der Politik zurückgezogen, später kümmerte er sich um seine erkrankte, inzwischen verstorbene Frau. Wenn er aber das Gefühl hatte, sich zu einem öffentlichen Thema äußern zu können, dann hat er das weiter auf seine Art getan: ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Wichtig war dem dreifachen Vater, von den Bürgern als ehrlicher, aber herzlicher Menschen und guter Zuhörer wahrgenommen zu werden. Auch daran werden viele denken, wenn sie Kurt Rocker heute, 14 Uhr, auf dem Friedhof in Rockenhausen die letzte Ehre erweisen.

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