EISENBERG Ayasofya-Cup mit Unterstützung vom Ex-Profi

Überraschender Gast war der einstige Nationalspieler Stefan Kuntz (rechts), hier mit Schiedsrichter Cemalettin Urhan.
Überraschender Gast war der einstige Nationalspieler Stefan Kuntz (rechts), hier mit Schiedsrichter Cemalettin Urhan.

Als die Erdbeben die Türkei und Syrien erschütterten, war es für den türkisch-islamischen Kulturverein in Eisenberg keine Frage: Der diesjährige Ayasofya-Cup für Freizeit-Kicker sollte zur Benefizveranstaltung zugunsten der Opfer der Naturkatastrophe werden. Doch dann musste das Turnier plötzlich unterbrochen werden.

Ganz im Zeichen der Opfer der Erdbeben in der Türkei und in Syrien hat der diesjährige Ayasofya-Cup in der Sporthalle der Integrierten Gesamtschule Eisenberg gestanden. Zum 22. Mal richtete der türkisch-islamische Kulturverein diesen Wettkampf aus. Am Samstag traten 16 Mannschaften von muslimischen Gemeinden aus einem Umkreis von rund 140 Kilometern gegeneinander an. Die weiteste Anreise hatte ein Team aus Bad Ems.

Gegen Mittag musste der Spielbetrieb in den verschiedenen Gruppen kurzfristig unterbrochen werden: Der ehemalige Fußball-Profi Stefan Kuntz, der seit anderthalb Jahren die türkische Fußball-Nationalmannschaft trainiert, besuchte ganz überraschend das Turnier und wurde begeistert empfangen.

Großes Lob vom Ex-Profi

Der einstige Manager des VfL Bochum und Präsident des 1. FC Kaiserslautern lobte das Engagement des Eisenberger Vereins. Es sei klasse, den Fußball ins Zeichen der Hilfsbereitschaft und Solidarität mit den Erdbebenopfern zu stellen. Kuntz wurde umlagert und musste zahlreiche Trikots signieren. Auch unzählige Fotos machten die Menschen mit ihrem pfälzischen Nationaltrainer.

Fußball stehe in Eisenberg oft im Zusammenhang mit multikulturellen Aktivitäten, sagt Burak Vurgun, Vorsitzender der türkisch-islamischen Gemeinde Eisenberg. Er erzählt stolz von der Geschichte des Turniers. Los ging es 1998. Damals gab es noch Freizeit-Fußballmannschaften der Spanier und Italiener in Eisenberg. Viele Jahre nahmen sie an dem Turnier teil. Fast alle Kicker, damals wie heute, stehen in einer direkten Beziehung zur TSG Eisenberg oder zu anderen Vereinen der Region, die das runde Leder rollen lassen. In allen Altersklassen entwickelten sich im Lauf der Zeit Freizeit-Fußballteams, die nur ein Ziel hatten: An dem Wettkampf der türkisch-islamischen Gemeinde teilnehmen.

Vom Erdbeben überrascht

Corona bremste den Ayasofya-Cup aus, erst vor rund sechs Wochen begannen die Vorbereitungen für das diesjährige Turnier. Dann kamen die Erdbeben, die Zigtausende Tote forderten und unglaubliche Schäden anrichteten. Sehr schnell wurden im Verein Spendenaufrufe für die Opfer gestartet. Vor allem die Frauen und die Jugend beteiligten sich an Aktionen – unter anderem an einem Infostand auf dem Eisenberger Wochenmarkt, bei dem mehr als 7000 Euro eingenommen wurden.

Von Anfang an stand außer Frage, dass das Sportereignis für Freizeit-Mannschaften dieses Jahr in den Dienst der guten Sache gestellt und zu einem Wohltätigkeitsturnier wird. Schon früh am Morgen wurde der Verpflegungsstand mit Leckereien aus der türkischen Küche aufgebaut. Den ganzen Tag herrschte dort reges Treiben. Ständig musste für Nachschub gesorgt werden. Die Stippvisite von Stefan Kuntz, die sich sehr kurzfristig ergeben hatte, war ein Höhepunkt des Tages. Auf dem sportlichen Siegertreppchen stand diesmal ganz oben der FC International aus Grünstadt, gefolgt von DITIB Oggersheim. Dritter wurde Mutspor Eisenberg.

Das Eisenberger Team freute sich über den Einzug ins Viertelfinale des Turniers. Am Ende reichte es jedoch nur für den dritten P
Das Eisenberger Team freute sich über den Einzug ins Viertelfinale des Turniers. Am Ende reichte es jedoch nur für den dritten Platz.
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