Adventskalender Adventstürchen (22): Eine Tür zu längst vergangenen Zeiten

Hinter der Tür des alten Milchhäuschens in Jakobsweiler verbirgt sich eine ganz eigene kleine, große Welt: Hier wird zu Elvis getanzt, Bowle getrunken, die Schulbank gedrückt, geputzt, gebügelt und das alltägliche Leben verrichtet – en miniature, natürlich. Denn wo früher Milch gesammelt wurde, werden heute Puppenstuben gesammelt und ausgestellt.
65 Exponate aus den 30er und 50er Jahren von Hahn und Ingeborg Michno entführen hier in vergangene Jahrzehnte. Weihnachten, das ist für Puppenstuben-Liebhaber schon immer eine besonders schöne Zeit. Denn dass in so vielen Exponaten Plätzchen gebacken werden und ein Christbaum im Wohnzimmer steht, ist kein Zufall, weiß Hahn: „Früher durften Kinder nur in der Weihnachtszeit mit ihren Puppenhäusern spielen. Es war wirklich etwas besonderes. Danach kam sie wieder für ein Jahr weg.“ Das Leid der Kinder von damals ist die Freud der Sammler von heute. Ausgeschlossen, dass die alten Puppenstuben noch so gut in Schuss wären, wäre jeden Tag damit gespielt worden, so Hahn.
Aber auch Nicht-Sammler verfallen im Museum schnell ins Schwelgen, denn die kleinen Zimmer sind ein Abbild der damaligen Realität – „viele erkennen Dinge von früher wieder“, weiß Hahn. Denn Puppenstuben sind mehr als Spielzeug: Sie sind Wohngeschichte. Von typischen Tapeten über pastellfarbene Küchen bis Tütenlampen ist hier bis ins kleinste Detail alles originalgetreu – und nimmt den ein oder anderen mit auf eine Reise in seine Kindheit.
