Kriminalstatistik Wo es in der Pfalz am gefährlichsten ist

In der Pfalz gab es schon einige aufsehenserregende Verbrechen. Die Häufigkeitszahlen belegen, wo es in der Pfalz am kriminellst
In der Pfalz gab es schon einige aufsehenserregende Verbrechen. Die Häufigkeitszahlen belegen, wo es in der Pfalz am kriminellsten ist.

2021 ist Kaiserslautern bereits unter den kriminellsten Städten Deutschlands gelistet worden. Wie sah das im Jahr 2022 aus und wo liegen die Verbrechens-Schwerpunkte? Eine Übersicht.

Schon 2021 ist eine pfälzische Stadt unter den Top zehn der kriminellsten Städte Deutschlands gelistet worden: Kaiserslautern landete auf Platz acht des Rankings. Aber auch andere pfälzische Städte sind in der Vergangenheit wegen ihrer vergleichsweise hohen Verbrechens-Fallzahlen aufgefallen.

Die Polizeipräsidien erheben jedes Jahr für die Landkreise und kreisfreien Städte die sogenannte Häufigkeitsziffer. Diese gibt an, wie viele Straftaten pro 100.000 Einwohner verübt werden. Dadurch lassen sich die Regionen in der Pfalz vergleichen. Doch welche Stadt oder welcher Kreis führen das Ranking laut der Polizeistatistik an?

Welche Stadt in der Pfalz ist am kriminellsten?
Den vorderen Platz belegt die Stadt Speyer mit der im Vergleich sehr hohen Zahl von 14.111 Straftaten auf 100.000 Einwohner. Direkt dahinter folgt Kaiserslautern mit 11.225. Im vergangenen Jahr ist die Anzahl der Straftaten in beiden Städten wieder angestiegen. Auf Platz drei landet die Stadt Ludwigshafen mit 9139 Straftaten pro 100.000 Einwohner. Unter den Landkreisen belegt Kusel mit einer Häufigkeitsziffer von 6034 den ersten Platz.

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Warum ist die Zahl der Straftaten in Speyer und Kaiserslautern so hoch?
Für die hohe Kriminalitätsrate in Speyer gibt es eine Erklärung: Denn dort sitzt die Erstaufnahmeeinrichtung des Landes (AfA). Seit 2019 ist dort auch eine Außenstelle des Bundesamts für Migration für Flüchtlinge (Bamf) angesiedelt. Alle Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz – beispielsweise eine Einreise ohne gültiges Visum – werden dort vermerkt und gehen so auch in die Speyerer Kriminalstatistik ein. Ohne die Fälle gegen das Aufenthaltsgesetz verzeichnet Speyer deutlich weniger Straftaten: 10.741 auf 100.000 Einwohner.

In Kaiserslautern mache sich der Polizei zufolge vor allem bemerkbar, dass auf den Straßen wieder mehr los ist, nachdem die Corona-Regeln Schritt für Schritt gelockert wurden. Das mache sich vor allem im Anstieg der Rohheitsdelikte wie Raub, Körperverletzung und Straftaten gegen die persönliche Freiheit von 1705 (2021) auf 2323 (2022) bemerkbar.

Wo werden die wenigsten Verbrechen verübt?
Die Wahrscheinlichkeit Opfer einer Straftat zu werden war im Jahr 2022 laut der Kriminalstatistik im Landkreis Südwestpfalz mit 3169 Straftaten auf 100.000 Einwohner am geringsten. Danach folgt der Donnersbergkreis mit 4050 und anschließend der Landkreis Südliche Weinstraße (4461). Generell sind die Zahlen auf dem Land niedriger als in der Stadt. Das liege nach Angaben der Polizei daran, dass Städte Zentrumsfunktionen haben, viele Pendler strömen in die Städte. Sie zählen nicht mit zu den Einwohnern einer Stadt, können dort aber dennoch Straftaten begehen, die sich in der Häufigkeitszahl niederschlagen. Wobei sich im Vergleich erkennen lässt, dass unter den Städten Neustadt die niedrigsten Straftaten auf 100.000 Einwohner verzeichnet (7173).

Wieso gibt es für den Landkreis Kaiserslautern keine Angaben?
„Das liegt zum einen daran, dass die Zahlen in den Landkreisen aufgrund der ländlichen Strukturen in unserer Region wenig aussagekräftig sind und das Bild tendenziell eher ’verzerren’“, sagt die Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Westpfalz, Christiane Lautenschläger. Ein weiterer Grund sei, dass das Gebiet eines Landkreises meist von verschiedenen Polizeidienststellen gemeinsam betreut wird, in der Regel aufgeteilt nach Verbandsgemeinden, teilweise aber aus unterschiedlichen Landkreisen.

Welche Auffälligkeiten gibt es in der Kriminalstatistik?
In der Pfalz ist, wie auch in anderen Regionen in Deutschland, durch das Ausklingen der Corona-Regelungen die Anzahl in allen Bereichen im Vergleich zu 2021 angestiegen. Das stellt das Polizeipräsidium Rheinpfalz, welches für die Vorder- und Südpfalz zuständig ist, in ihrer Kriminalstatistik fest. Das liege unter anderem am geänderten Freizeitverhalten der Menschen und den wieder fast uneingeschränkten Reisemöglichkeiten. Aber auch im Bereich des Polizeipräsidiums Westpfalz sind laut Statistik die Fallzahlen 2022 wieder höher, allerdings übertreffen sie nicht das Niveau von vor der Corona-Pandemie.

Wie hoch ist der Anstieg?
Die beiden Polizeipräsidien Rheinpfalz und Westpfalz geben eigene Kriminalstatistiken aus. Rechnet man die Fallzahlen zusammen, gab es in der Pfalz insgesamt 91.589 Straftaten im Jahr 2022. Dazu ist allerdings anzumerken, dass das Polizeipräsidium Westpfalz zusätzlich für den südlichen Teil der Verbandsgemeinde Nahe-Glan (Landkreises Bad Kreuznach) zuständig.

Welche Auffälligkeiten gibt es bei den einzelnen Straftaten?
Generell ist die Anzahl der Menschen, die in der Pfalz Opfer einer Straftat wurden, angestiegen. Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidums Rheinpfalz um 1737 Menschen, im Bereich des Präsidiums Westpfalz um 1544. Die meisten davon seien Opfer von Körperverletzung geworden, berichtet die Polizei.

Auch die Anzahl der Wohnungseinbrüche ist im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Rheinpfalz 2022 deutlich um 46,9 Prozent angestiegen. Doch knapp bei der Hälfte der Einbrüche (49 Prozent) blieb es lediglich beim Versuch. Im Bereich des Polizeipräsidiums Westpfalz hingegen ist die Anzahl der Wohnungseinbrüche gesunken im Vergleich zu 2019, die Aufklärungsquote liegt allerdings bei 18,3 Prozent und ist damit sehr gering.

Auch die Kriminalität gegen Polizeibeamte hat im vergangenen Jahr um 10 Prozent zugenommen, ebenso die Anzahl der verletzten Polizeibeamten. Um 28,6 Prozent im Bereich des Polizeipräsidiums Rheinpfalz und um 26,7 Prozent beim Präsidium Westpfalz.

 

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