Ludwigshafen Kriminalität: Im Norden lebt es sich relativ sicher

Je stabiler das Schloss, desto schwerer haben es Fahrraddiebe.
Je stabiler das Schloss, desto schwerer haben es Fahrraddiebe.

Im Ludwigshafener Norden lebt es sich relativ sicher. Dies geht aus der Kriminalitätsstatistik der Polizei hervor. Demnach ist für Einwohner in Oppau, Edigheim und der Pfingstweide das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, ähnlich gering wie in Maudach oder Ruchheim.

Die Deliktzahlen in den nördlichen Stadtteilen (23.000 Einwohner) sind im vergangenen Jahr auf rund 1700 Fälle gestiegen – der Fünf-Jahres-Mittelwert liegt bei 1400 Fällen –, für den Zuwachs gibt es nach Angaben der Polizeiinspektion 2 einen Grund. So gebe es einen Online-Händler, der im Ortsbezirk Oppau sesshaft ist und gebrauchte Handys verkauft. Wenn Kunden nicht zahlen oder kaputte Ware schicken, zeige der Händler jeden Fall bei der Polizei an. „Die Betrugsanzeigen machen die Hälfte der Steigerung bei den Fallzahlen aus“, erläuterte der stellvertretende Inspektionsleiter Jörg Friedrich dem Ortsbeirat Oppau am Dienstag.

Die Straßenkriminalität sei mit rund 300 Fällen nahezu gleichgeblieben, dazu zählen unter anderem Körperverletzungen (15 Fälle) oder Sachbeschädigungen an Autos. Durch die Corona-Lockdowns sind Delikte wie Wohnungseinbrüche in den Vorjahren zurückgegangen und näherten sich im vergangenen Jahr mit 35 Fällen wieder an das Niveau wie vor der Pandemie an, erläuterte Polizeihauptkommissar Friedrich weiter. Auffällig sei, dass die Anzahl der Fahrraddiebstähle zugenommen habe. Dies sei wohl darauf zurückzuführen, dass es immer mehr wertvolle E-Bikes gebe, die eine lohnende Beute für Kleinkriminelle seien. So wurden im vergangenen Jahr 93 Fahrraddiebstähle angezeigt, in den Vorjahren waren es zwischen 50 und 70 Fälle.

Subjektives Gefühl anders

Christiane Ohlinger-Kirsch (CDU) verwies auf die Kluft zwischen der gefühlten Sicherheit der Bürger und den Zahlen der Polizei – „da gibt es eine Diskrepanz.“ „Wir wohnen hier sicherer, als ich gedacht hätte“, meinte Helene Ludwig (FWG). Ortsvorsteher Frank Meier (SPD) erinnerte an das Unbehagen vieler Bürger, weil viele Spielcafés eröffnet worden seien. „Die Zahlen belegen: Es ist dadurch nicht unsicherer geworden.“ Hauptkommissar Friedrich bestätigte: „Die Lage ist mit Rheingönheim, Maudach oder Ruchheim vergleichbar.“

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