WEIHNACHTSMÄRKTE Pfälzer Weihnachtsmärkte sehr beliebt: Lust auf Lebkuchen und Heißgetränke

Beliebter Budenzauber: der Kaiserslauterer Weihnachtsmarkt.
Beliebter Budenzauber: der Kaiserslauterer Weihnachtsmarkt.

Die Lichter sind nicht ausgegangen. Nach zwei Jahren, in denen Weihnachtsmärkte wegen der Corona-Beschränkungen nicht oder kaum möglich waren, erfreuen sie sich jetzt eines regen Zuspruchs. Die Schausteller zeigen sich zufrieden – trotz vieler Hürden.

Noch zwei Wochen bis zum Heiligen Abend, die Temperaturen sinken nachts unter null Grad, und die Weihnachtsmärkte werden allüberall ziemlich fleißig besucht. Die meisten Schausteller sind sehr zufrieden, die Geschäfte laufen gut. „Wir sind froh, dass wir unser Geld wieder mit unserer eigenen Hände Arbeit verdienen dürfen“, sagt Robert Stenglein, Vorsitzender des Verbands reisender Schausteller Pfalz, nach zwei von Corona-Lockdowns geprägten Jahren.

„Es gab nicht die befürchtete Pleitewelle“, sagt Frank Hakelberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Schaustellerbundes (DSB). Dank staatlicher Hilfen. „Aber die Branche hat auch überlebt, weil viele der Familienbetriebe Nischen gesucht haben“, betont Hakelberg.

3000 Weihnachtsmärkte, fast 3 Milliarden Umsatz

Die Schausteller, die angesichts vieler 2020 und 2021 wegen Corona ausgefallener Jahrmärkte und Kirmes-Veranstaltungen um ihre Existenz gebangt haben, atmen auf. Schon die Volksfeste im Sommer dieses Jahres hätten gezeigt, dass sich die Menschen wieder nach Gemeinschaftserlebnissen sehnten, sagt der Bundesverbandschef. Und bei den Weihnachtsmärkten sei der Zuspruch bislang sehr gut. Auf etwa 2,9 Milliarden Euro veranschlagt der Verband den bundesweiten Jahresumsatz der Weihnachtsmärkte 2019, noch vor Corona. Fast 3000 Weihnachtsmärkte gibt es zwischen Flensburg und Garmisch, schätzt der DSB.

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Dass sie in diesem Jahr tatsächlich aufgebaut werden würden, das war lange nicht ganz sicher. Wegen drohender Energieknappheit wurden sie ob des Stromverbrauchs von einigen in Frage gestellt. Das hat den Schaustellerbund geärgert. Schließlich hätten die Betriebe schon aus eigenem wirtschaftlichen Interesse seit Jahren auf LED-Beleuchtung umgestellt und zuletzt auch in Energie sparende Technik für Fritteusen, Grills und Getränke investiert. „Natürlich verbrauchen Weihnachtsmärkte Strom, aber unsere 160 Millionen Gäste würden stattdessen in ihren geheizten und erleuchteten Wohnungen sitzen, Fernseher oder Computer nutzen und Essen kochen“, sagt Hakelberg. So lassen sie sich von Glühwein-, Bratwurst- und Lebkuchenduft umgeben.

Kleine Märkte auch bei Winzern und Gastronomen

In der Pfalz erfreuen sich auch viele sehr kleine Weihnachtsmärkte von Winzerhöfen und Gastronomen gerade großer Beliebtheit. Die Geselligkeit lockt viele an die frische, wenn auch etwas kältere Dezemberluft. Ob mit Familie, Freunden oder Kollegen, die Lust auf Weihnachtsmarkt ist nach zwei Jahren Abstinenz allüberall spürbar. Das merkt auch der aus dem südpfälzischen Großfischlingen stammende regionale Verbandsvorsitzende Stenglein. Er selbst ist auf dem Weihnachtsmarkt auf dem Landauer Rathausplatz engagiert. „Wir haben hier auch mit Personalmangel zu kämpfen“, sagt Stenglein, „aber trotz allem haben wir wieder einen gut bestückten Markt hinbekommen.“ Trotz stark in die Höhe geschnellter Kosten habe man die Preise auf dem Niveau von 2019 gelassen, sagt Stenglein. 0,2 Liter Glühwein kosten 3 Euro, 0,5 Liter 6 Euro. „Uns ist es lieber, die Leute trinken bei niedrigeren Preisen noch einen zweiten Glühwein und kommen dann auch noch mal wieder, als dass wir die Preise erhöhen.“ Auf anderen Märkten in der Pfalz ist es ähnlich, bei wieder anderen kostet der Glühwein mehr. Die Besucher kommen trotzdem.

„Dann wird es am Ende positiv aussehen“

„Aber wenn es zu kalt wird, deutlich unter null Grad, dann bleiben die Leute nicht so lange“, berichtet Thomas Herzberger von seinen Erfahrungen. Herzberger ist Vorsitzender des Schaustellerverbandes Pfälzer Bund und Budenbetreiber auf dem Ludwigshafener Weihnachtsmarkt.

Auch Jörg Barth vom Verband reisender Schausteller Pfalz ist sich sicher: „Die Leute sind froh, dass sie endlich wieder auf den Weihnachtsmarkt gehen können.“ Wenn auch mancherorts aus Spargründen ein paar LED-Lichter weniger hingen, sei am Flair nicht gespart worden, meint Barth. Er und seine Kollegen jedenfalls sind kurz vor dem dritten Advent auch in einem insgesamt für alle schwierigen Jahr guter Dinge.

„Wenn es so weitergeht wie bisher“, sagt Herzberger, „dann ist alles in Ordnung. Dann wird es am Ende, wenn der Strich drunter ist, positiv aussehen.“ Trotz der stark gestiegenen Energie- und Einkaufspreise. „Die Weihnachtsmärkte“, sagt DSB-Hauptgeschäftsführer Hakelberg, „sind wichtige Elemente im Freizeitverhalten des Dezembers.“

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