Rheinpfalz Schwimmen wird dieses Jahr teurer

Nach zehn Jahren werden zu dieser Saison erstmals wieder die Eintrittspreise im Waldmohrer Schwimmbad erhöht – um etwa 50 Prozent. „Das ist zwar prozentual viel, aber in der Summe überschaubar“, befand Bürgermeister Rudi Agne.

Es war die vorerst letzte Sitzung des Waldmohrer VG-Rates unter Beteiligung von FDP und FWG. Beide hatten keine Vorschlagsliste für die Kommunalwahl am 25. Mai eingereicht. Die Freien Wähler waren schon seit den 1970ern mit dabei gewesen, die Liberalen werden in der kommenden Legislaturperiode gar erstmals seit Gründung der Verbandsgemeinde nicht im Rat vertreten sein. FDP-Fraktionsmitglied Helmut Geid ließ es sich denn auch nicht nehmen, beim einzigen strittigen Tagsordnungspunkt eine salomonische Lösung ins Spiel zu bringen: Die Eintrittspreise fürs Warmfreibad sollen um durchschnittlich 50 Prozent erhöht werden, was zu einer lebhaften Diskussion geführt hatte – vor allem, weil das bei Saison- und Familienkarten doch „eine ganze Stange Geld ausmacht“, wie Rosemarie Saalfeld (CDU) befand. Auf Geids Vorschlag hin einigte sich der Rat darauf, die vorgelegte neue Satzung noch einmal zu ändern, den Preis für Familienkarten (bisher 60 Euro) statt auf 90 nur auf 75 Euro zu erhöhen. Grundsätzlich kostet der Eintritt ins Freibad ab dieser Saison nicht mehr zwei, sondern drei Euro, ermäßigt zwei Euro (bislang 1,30 Euro). Für Zehnerkarten werden 24 Euro (statt 16) – ermäßigt 15 (statt 10) – fällig, Saisonkarten kosten für Erwachsene 48 (bislang 32), für Jugendliche 29 Euro (bisher 19). Vereine und Gruppen zahlen 2,40 pro Person statt bislang 1,60. Um 50 Prozent erhöht werden auch die Gebühren für gewerbliche Nutzung. Gleiches gilt beim Kleinhallenbad. Die Eintrittspreise fürs Schwimmbad waren seit zehn Jahren konstant geblieben, eine Erhöhung hatte auch das Rechnungs- und Gemeindeprüfungsamt gefordert. „Wir haben uns die benachbarten Bäder angeschaut, da liegen wir mit den neuen Preisen immer noch am unteren Ende“, hatte Bürgermeister Rudi Agne (SPD) die Anhebung gerechtfertigt, die dann auch einstimmig beschlossen wurde. Allerdings verhehlte Agne auch nicht, dass das Bad trotz der Preiserhöhung weiterhin ein Zuschussbetrieb bleiben wird. Wie schon der Schönenberg-Kübelberger Rat vor gut drei Wochen sprach sich auch das Waldmohrer Gremium dafür aus, sich gemeinsam mit den Verbandsgemeinden Glan-Münchweiler, Bruchmühlbach-Miesau, Ramstein-Miesenbach und Landstuhl als Leader-Region zu bewerben. Im neuen Leader-Programm ist der Landkreis Kusel als Ganzes nicht mehr vorgesehen, die Region muss sich über mindestens zwei Landkreise erstrecken. 15 Leader-Regionen wird das Land Rheinland-Pfalz auswählen, diesen winken dann Fördermittel bis zu 1,85 Millionen Euro von EU und Land. Die Bewerbungskosten werden auf 35.000 Euro geschätzt, allerdings mit voraussichtlich knapp 19.000 Euro vom Land gefördert. Da der Kreis Kusel seinen drei beteiligten VGs nun mitgeteilt hat, dass er 50 Prozent derer verbleibender Kosten übernimmt, muss Waldmohr nur knapp 920 Euro zahlen (Schönenberg-Kübelberg 1380 Euro, Glan-Münchweiler 1060 Euro). Diese Investition sei aufgrund der Chancen absolut gerechtfertigt, befand der Rat. Als „wenig erfreulich“ bezeichnete Agne den Jahresabschluss 2012 der Verbandsgemeindewerke. Der Betriebszweig Wasserversorgung schloss mit einem Verlust von 70.000 Euro, der Eigenkapitalanteil verringerte sich von 15,8 auf 14,3 Prozent. Mehr als 128.000 Euro beträgt der Jahresverlust beim Abwasser. Die Eigenkapitalquote sank um drei Prozentpunkte auf 33,1 Prozent. (tmü)

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