Rheinpfalz Rumpfteam mit sieben Spielern
«Neustadt.» Am Samstag erwartet Wasserball-Bundesligist SC Neustadt um 18 Uhr im Stadionbad den Tabellensechsten der B-Gruppe, Poseidon Hamburg. Die beiden Amerikaner des SC Neustadt, Nicholas Jordan und Derek Shoemaker, fehlen nach wie vor.
Janusz Gogola, Trainer des SCN, muss seit Jahresbeginn kontinuierlich nur noch als Mangelverwalter arbeiten. Seit klar wurde, dass Nicholas Jordan und Derek Shoemaker keine Einreisepapiere für die Rückkehr nach ihrem Weihnachtsurlaub erhalten, arbeitet er im Training und bei den Spielen mit einem Rumpfteam. So wird er auch am Samstag nur mit viel Mühe sieben Spieler ins Wasser bringen. Von Alternativen auf der Bank für verletzungsbedingte Wechsel ganz zu schweigen. Mit dem Fehlen der beiden Amerikaner, die im Herbst als Neuzugänge an die Weinstraße gekommen waren und in jedem der bisherigen Rundenspiele zu wertvollen Leistungsträgern avancierten, verspielte der SCN im ersten Heimspiel mit einer 5:7-Niederlage gegen Wedding Berlin den zweiten Tabellenplatz. Am vergangenen Wochenende folgte ein Auswärtssieg bei Aufsteiger Ludwigsburg, der trotz des Personalmangels als „Pflichtsieg“ bezeichnet werden muss. Jetzt befürchtet Janusz Gogola allerdings auch noch die Absagen von Fernando Mongrell und Jan Glaser, zwei Stützen für die Partie gegen Ludwigsburg. Der Trainer ist ratlos: „Was soll ich machen? Ich kann nur hoffen, dass sich kurzfristig die Absagen doch noch in Zusagen verwandeln.“ Zumal sich mit den Hanseaten ein unbequemer Gegner im Stadionbad vorstellt. Im Hinspiel in Hamburg holte der SCN beim 10:10 lediglich einen Punkt. Als Warnschuss, dass die Hamburger auch in der Fremde stark auftrumpfen, dient ihr 5:5 bei Wedding Berlin vom vergangenen Wochenende. Auch im Vorjahr waren die Nordlichter für den SCN ein gleichwertiger, unbequemer Gegner. Hier gab es einen 9:8-Heimsieg für Neustadt sowie eine 7:8-Auswärtsniederlage. Der Wasserballwart der Hamburger, Lars Hinkelmann, meint zur Neustadter Personalmisere: „Tief stapeln kann man immer. Wir kommen auf jeden Fall motiviert, erfolgshungrig und in vollständiger Besetzung an die Weinstraße. Wir setzen dabei auf eine gute Abwehrleistung, wie das Spiel gegen Berlin gezeigt hat.“ Bislang habe sich der SCN im Saisonverlauf sehr stark präsentiert, sein Verein hätte im eigenen Becken im Hinspiel durchaus lieber einen Sieg gegen den SCN eingefahren, so Hinkelmann. Gogola hat sich per Videostudium intensiv auf das Spielverhalten der Hamburger vorbereitet: „Poseidon ist auf jeden Fall besser, als es der Tabellenplatz aussagt. Wir müssen die starken Angreifer aus dem Spiel nehmen.“ Außerdem tüftelt er eine Taktik aus, damit sein Team erneut Kräfte sparend über die vier Viertel kommt. Letztlich überwiegt bei Gogola der Optimismus. „Wir werden nicht schön für die Zuschauer spielen. Aber wir müssen einfach ein Tor mehr als der Gegner erzielen“, betont er. SCN-Kapitän Matthias Held, die wichtigste Stütze in der momentanen Situation, bleibt gelassen: „Wir müssen die Lage nehmen, wie sie ist. Aber es ist mental, psychisch und körperlich sehr anstrengend, eine Partie durchzuspielen. Außerdem drückt die Personallage auf die Stimmung. Da muss ich als Kapitän motivieren.“ Held ärgert sich heute noch über das Hinspiel. Da habe sein Team viele Chancen ausgelassen. Diesmal müsse es besser laufen. Außerdem sei Hamburg körperlich sehr robust. Er hoffe aber, dass auch das SCN-Rumpfteam den Hanseaten körperlich überlegen sei, betont Held. So spielen sie SC Neustadt: Pisk – Mijatovic, Tummings, Mitko Nachev, Weigert, Gergely, Härtel, Held.