Rheinpfalz Kämpfen für die Zukunft von Höheinöd

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Für den Erhalt ihres Anschlusses an die Autobahn 62 hat die im Landkreis Südwestpfalz gelegene Gemeinde Höheinöd lange gekämpft – ist dieser doch wichtig für die Lebensqualität und die Zukunft des Dorfes. Letztere wird auch in der Innenentwicklung gesehen, über die in Höheinöd nicht nur gesprochen wird: Ein innerörtliches Baugebiet wurde realisiert. Die laufende Dorferneuerung soll weitere Impulse bringen.

Schlaflose Nächte habe ihm die drohende Schließung des Autobahnanschlusses bereitet, gesteht Höheinöds Ortsbürgermeister Lothar Weber. Welche negativen Auswirkungen die Schließung gehabt hätte, das zeigte sich in der Zeit, als der Anschluss, bedingt durch die Bauarbeiten an der A 62, nicht genutzt werden konnte. Die Nachfrage nach Häusern und Grundstücken, auch nach Gewerbegrundstücken, „ging deutlich zurück“, sagt Weber. Seit fest steht, dass der Autobahnanschluss erhalten bleibt und modernisiert wird, „hat die Nachfrage wieder sprunghaft angezogen“, freut sich der Bürgermeister, dass sich der Einsatz aller Bürger für den Erhalt des Autobahnanschlusses gelohnt hat. Für die Zukunft des Dorfes ist das ein wichtiger Faktor. Das zeigt sich in der laufenden Dorfmoderation. Höheinöd ist Schwerpunktgemeinde der Dorferneuerung. „Wir wollen mit Hilfe des Dorferneuerungsprogrammes die Weichen für die Zukunft stellen“, sagt Weber. Die Dorfmitte, rund um das gut frequentierte „Haus des Bürgers“, soll neu gestaltet werden. Ein Wunsch ist ein weiteres innerörtliches Baugebiet. Auf dem Gelände einer früheren Schuhfabrik, derzeit noch in Privatbesitz, ließe sich das eventuell realisieren. Mit der Ausweisung des ersten innerörtlichen Neubaugebietes „Zu den Aspen“ hat die Gemeinde sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Grundstücke sind gefragt. „Zwei gemeindliche Bauplätze gibt es noch.“ Eine zuvor private Grünfläche war in ein Baugebiet umgewandelt worden. Innerörtlich liegen bereits Versorgungsleitungen, die Erschließungskosten sind deutlich geringer, als wenn komplett neue Baugebiete am Dorfrand erschlossen würden. „Die Dorfkerne müssen erhalten bleiben“, steht für Weber fest. Deshalb wird neben der Innenentwicklung von Gemeindeseite auch jede Hilfe geboten, die benötigt wird, um Häuser, die verkauft oder vermietet werden sollen, zu vermarkten. „Eine Gemeinde hat eine Zukunft, wenn sie die Finanzen im Griff hat“, sagt der Bürgermeister. Das bedeute nicht, dass nicht investiert werden müsse. Investitionen seien wichtig, aber an richtiger Stelle: Beispielsweise wird innerörtlich in den Straßenbau investiert. Die Infrastruktur muss stimmen: Schnelles Internet ist vorhanden. Auch für den Ausbau einer wichtigen Landesstraße setzen sich die Höheinöder konsequent ein. Ein Teilstück ist saniert, der zweite Ausbauabschnitt wird derzeit geplant. Das Dorf auf der Sickinger Höhe hat die Zukunft im Blick und lässt dabei seine landwirtschaftlichen Wurzeln nicht außer Acht: Es gibt noch bäuerliche Betriebe. Ein Verein hat sich den Erhalt der landwirtschaftlichen Kultur als Ziel gesetzt, lädt regelmäßig zu historischer Heu- und Grumbeerernte ein. Das sind zwei von zahlreichen Terminen im Jahreskalender, für die die örtlichen Vereine sorgen. Die Dorfgemeinschaft, die sich rege für ihren Ort einsetzt – Bürger pflegen Anlagen, Vereine spenden Einnahmen aus Veranstaltungen – funktioniert, „und ist mit ein Grund dafür, warum Höheinöd als Wohnort sehr beliebt ist“, weiß Lothar Weber aus Gesprächen mit Neubürgern. Die Serie Im Pfalz-Plan stellen wir wöchentlich in loser Reihenfolge Städte und Gemeinden aus der Pfalz vor. ZWEI FRAGEN - ZWEI ANTWORTEN Lothar Weber (58) lebt seit 35 Jahren in Höheinöd. Der Verbandsbürgermeister von Waldfischbach-Burgalben ist seit dem Jahr 2004 Ortsbürgermeister in Höheinöd. Wo ist Ihr Lieblingsplatz? Ich habe drei Lieblingsplätze: Der Garten hinter meinem Haus, der einen tollen Blick über die Sickinger Höhe bietet. Der Höhberger Weg ermöglicht gleichfalls Blicke in die Ferne und in der Rieslocher Klamm finde ich Ruhe. Warum sollte man herziehen? Höheinöd liegt herrlich in der Natur und verfügt über gute Anbindungen. Die Dorfgemeinschaft funktioniert hier bestens. (add)

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