Rheinpfalz Guido Hablitz neuer Ortsbürgermeister

Guido Hablitz ist Glanbrückens neuer Ortsbürgermeister. Der 47-Jährige wurde am Donnerstagabend vom Ortsgemeinderat einstimmig zum Nachfolger von Ralf Jöckel gewählt, der im November des vergangenen Jahres nach 22-jähriger Amtszeit überraschend gestorben war (wir berichteten). Der Rat lehnte die Teilnahme am Breitbandprojekt des Landkreises ab.

Hablitz ist seit sechs Jahren Ratsmitglied und seit zwei Jahren erster Beigeordneter. Er ist verheiratet und Vater eines Kindes. Beruflich ist er als Sachbearbeiter im Bereich Umwelt für die Automobilindustrie tätig. Nach seiner Wahl sagte er, ihm stehe mit dem Ortsgemeinderat ein gutes Team zur Verfügung, das ihm es ermögliche, die gute Arbeit seines Vorgängers fortzusetzen. In den verbleibenden Jahren möchte er weiterhin die Dorfgemeinschaft fördern und Wohnmobilstellplätze in der Gemeinde schaffen. Das Gremium befasste sich mit dem Breitbandprojekt des Landkreises und da gab es einige kritische Stimmen. Mit dem Projekt soll der Breitbandausbau im Landkreis vorangetrieben werden. Die Düsseldorfer Firma Micus ist deshalb beauftragt worden, festzustellen, welche Dörfer im Bereich schnelles Internet unterversorgt sind. Die unterversorgten Gebiete werden allgemein als „weiße Flecken“ bezeichnet. Laut Micus gehört auch Glanbrücken zu den unterversorgten Dörfern. Der Breitbandausbau wird vom Land und dem Bund bis zu 90 Prozent bezuschusst. Glanbrücken müsste bei der Teilnahme noch 25.000 Euro aufbringen. Der Ortsbürgermeister sagte jedoch, er habe sich mit einigen Ratsmitgliedern den Plan genau angesehen und festgestellt, „da stimmt etwas nicht“. Denn in Glanbrücken habe jeder, der es möchte, einen schnellen Internetzugang. Bei den weißen Flecken im Plan handelt es sich in Glanbrücken um Baulücken, auf denen noch keine Häuser stehen. Sollten in diesen Baulücken Häuser entstehen, sei es einfach, sie an das Breitband anzuschließen, sagte Hablitz. Zwei Ratsmitglieder sprachen davon, dass der Landkreis die Gemeinde täuschen wolle. Ziel sei es, auch Ortsgemeinden, für die kein Breitbandausbau notwendig ist, in das Projekt aufzunehmen, damit sie sich an den Kosten beteiligten. VG-Beigeordneter Andreas Müller entgegnete, dass man „dies nicht stehen lassen kann“. Der Landkreis habe auf die Feststellung der weißen Flecken keinen Einfluss gehabt. Das Düsseldorfer Unternehmen Micus habe hierzu den Auftrag erhalten und die Breitbandversorger des Landkreises befragt. Nach deren Informationen seien die Dörfer festgestellt worden, für die ein Breitbandausbau notwendig ist. Zwei Bedingungen hätten erfüllt sein müssen: Haushalte, bei denen kein schneller Internetzugang vorliegt und wo der Versorger in den nächsten drei Jahren keinen Ausbau plane. Im Bereich der VG Lauterecken-Wolfstein gebe es mehrere Dörfer, die nicht an dem Breitbandprojekt teilnehmen können, da der Versorger offenbar zugesagt habe, die weißen Flecken in den nächsten drei Jahren zu beseitigen. Die nicht berücksichtigten Dörfer machten sich große Sorgen, dass sie am Ende unterversorgt blieben. Glanbrücken sei nun die erste Ortsgemeinde im Bereich der Verbandsgemeinde, die einen Ausbau ablehne. Da der Ortsgemeinderat keine Notwendigkeit für einen Breitbandausbau sah, lehnte er einstimmig die Teilnahme am Projekt des Landkreises ab. Der Rat stimmte dem von Revierförster Dietmar Antoni vorgelegten Forstwirtschaftsplan 2017 zu, der einen Fehlbetrag in Höhe von 810 Euro ausweist. Gemeindearbeiter Peter Hofmann machte darauf aufmerksam, dass es durch die mangelnde Ausrüstung sehr beschwerlich sei, Gräber auf dem örtlichen Friedhof auszuheben. Der Ortsbürgermeister sagte zu, für Abhilfe zu sorgen, „bevor noch ein Unfall passiert“. Axel Klein wurde als Nachrücker für den Gemeinderat verpflichtet. |say

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