Rheinpfalz Gewünscht: Zahnarzt, Augenarzt, Heilpraktiker
Die Altersstruktur der Ärzte in der Verbandsgemeinde (VG) Bruchmühlbach-Miesau sei „nicht besorgniserregend“, sagt VG-Bürgermeister Erik Emich. Die Ärzte sind in Miesau, Bruchmühlbach und Martinshöhe ansässig. Bürger aus den kleinen Dörfern Langwieden, Lambsborn und Gerhardsbrunn müssen zum Hausarzt pendeln.
Für die medizinische Zukunft sieht Bruchmühlbach-Miesaus Verbandsbürgermeister Erik Emich keine Probleme. Erst vor kurzem seien zwei Praxen in die Hände jüngerer Kollegen übergeben worden. Die Altersstruktur der Mediziner sei generell nicht „besorgniserregend, wir können da entspannt sein“. Die eine Gemeinschaftspraxis, aus der altersbedingt bald ein Arzt ausscheiden wird, bemühe sich um einen neuen Kollegen. Wenn die Bürger der Ortsgemeinde Bruchmühlbach-Miesau – mit den Ortsteilen Bruchmühlbach, Buchholz, Elschbach, Miesau und Vogelbach – krank sind, finden sie vor Ort vier Praxen, die sich fünf Hausärzte – zwei in Bruchmühlbach und drei in Miesau – teilen. In denselben Ortsteilen haben sich außerdem vier Zahnärzte niedergelassen. Als positiv wertet Ortsbürgermeister Klaus Neumann, dass einige der Mediziner eine zusätzliche Fachausbildung haben. Daher verfüge die Gemeinde über Kardiologe, Notfallmediziner, Internisten. Weitere Fachärzte würden die Bruchmühlbacher in Homburg und Landstuhl aufsuchen. Dort lassen sie sich auch stationär behandeln. Neumann bedauert, dass es trotz der vielen Kinder und der relativ hohen Geburtenrate keinen Kinderarzt gibt. Die Fachärztin, die im Ort wohne, dürfe nicht praktizieren, weil sie keine Zulassung von der Kassenärztlichen Vereinigung (KAV) bekomme, kritisiert er. Die KAV schreibt Kontingente vor. Genau aus diesem Grund kann sich in Martinshöhe kein Zahnarzt ansiedeln, wie Ortsbürgermeisterin Barbara Schommer verdeutlicht. Ein solcher sowie ein Augenarzt und ein Heilpraktiker stünden ganz oben auf der Wunschliste der Bürger. Im Dorf gibt es eine Gemeinschaftspraxis mit einem Allgemeinarzt, einer Internistin und einer Homöopathin sowie einen weiteren Allgemeinmediziner. Mit der Gynäkologin arbeiten mehrere Hebammen zusammen. Mit dem Ruftaxi – die Busverbindung ist laut Schommer nicht optimal – oder zweimal in der Woche kostenlos mit dem Bürgerbus können die Martinshöher zu weiteren Ärzten in Bruchmühlbach-Miesau fahren. Bus, Bürgerbus, Ruftaxi oder eben das eigene Auto müssen die Leute in Lambsborn, Langwieden oder Gerhardsbrunn nehmen, wenn sie krank sind. Denn Ärzte oder andere Heileinrichtungen finden sich dort nicht. „Zum Glück“, sagt Lambsborns Bürgermeister Rudi Molter, „bieten die Apotheken im Umland einen Lieferservice an.“ Dank der guten Nachbarschaftshilfe – „jeder kennt hier jeden“ – würden Bürger ohne Auto zum Arzt oder zum Krankenhaus mitgenommen. „Das klappt bei uns“, lobt Molter. Ähnlich beschreibt Ortsbürgermeister Max Marowsky die Lage in Langwieden. Er weist noch auf die Gemeindeschwester hin, die Patienten auf Anfrage besucht. Das sei ein neuer Service, der seines Wissens gut angenommen werde. Zwar gibt es keine Praxis im Ort, doch innerhalb eines kleinen Umkreises seien einige Ärzte zu erreichen, wertet Marowsky die Versorgung als gut. Und die eine Ärztin, die hier wohne, wenngleich in Wallhalben arbeite, dürfe „notfalls mal konsultiert werden“. |giw