Rheinpfalz FCK-Trainer blendet Gerüchte um mögliche Nachfolger aus

KAISERSLAUTERN (osp). Die Spieler betonen, dass unter Oliver Schäfer Spaß und Lockerheit bei der Arbeit zurückgekehrt sind. Ob indes Schäfer, der Nachfolger Franco Fodas als Trainer des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern, diese Aufgabe noch einige Tage, Wochen oder gar viele Jahre behält, ist entgegen aller möglichen Gerüchte weiter offen.

Am Samstag (13 Uhr) bei der Partie beim SV Sandhausen, der angesichts 7000 erwarteter FCK-Anhänger nur noch Karten im SVS-Fanbereich hat, ist Schäfer in jedem Fall noch verantwortlicher Coach der Roten Teufel. Der FCK hat weder mit Kosta Runjaic noch mit dem aus Wachenheim an der Weinstraße stammenden Heiko Vogel noch mit einem anderen Trainerkandidaten eine Zusammenarbeit vereinbart. Es bleibt dabei: Kaiserslauterns Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz will Schäfer ”eine faire Chance” geben, zu zeigen, dass er, der bisherige Assistenzcoach, auch als dauerhafter Cheftrainer geeignet ist.

Überzeugt hat der im badischen Lahr geborene Ex-Profi jedenfalls Karim Matmour von dessen neuer - wenn auch vorübergehender - Position. Matmour wird auch morgen in Sandhausen den Rechtsverteidiger beim FCK geben, weil Florian Dick für dieses Spiel rotgesperrt ist und Florian Riedel an der Schulter operiert werden musste. Im vergangenen Heimspiel beim 2:2 gegen Cottbus rückte Matmour schon nach sieben Minuten, nachdem Dick wegen seines Fouls die Rote Karte quittiert hatte, eine Position nach hinten. Die Umstellung nahm Schäfer in seinem ersten Spiel als Chefcoach binnen Sekunden an der Seitenlinie vor. ”Olli hat mich überzeugt, dass ich rechts hinten spielen kann”, erzählt Matmour, ”er hat sofort die richtigen Worte gefunden, die mir Vertrauen und Energie gegeben haben.” Die Spontan-Ansprache hat gewirkt, Matmour erwies sich als gute Lösung in der Defensive, schaltete sich auch mehr und mehr ins Vorwärtsspiel ein. ”In der Vierer-Abwehrkette hatte ich das vorher noch nicht gespielt”, sagt Matmour, ”nur im 3-5-2-System in der algerischen Nationalmannschaft habe ich schon rechts hinten gespielt.”

Für morgen ist der 28-Jährige guten Mutes, kein zweites Aalen zu erleben. Das 0:4 dort war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte und Foda den Job kostete. ”Zur Trainerfrage will ich nichts sagen, das ist Vereinssache”, betont Matmour, ”aber wir haben zuletzt sehr gut trainiert, mit Spaß, aber auch mit Seriosität.”

Diesen Spagat zwischen Ernst und Lockerheit tagtäglich im Umgang mit dem Team zu schaffen, das erachtet auch Schäfer als das A und O. ”Es ist wie Kindererziehung - einfordern, ermuntern und kontrollieren”, meint Schäfer, der auf den Einsatz des angeschlagenen Simon Zoller hofft. Zumindest äußerlich lassen den 44-jährigen Familienvater die Spekulationen um den Trainerjob kalt: ”Ich arbeite Spiel für Spiel detailliert ab und versuche den Spaß, den ich selbst bei meinem Job habe, weiterzugeben”, betont Schäfer, ”ich bin jemand, der lebensfroh ist und der gerne arbeitet.”

Morgen gegen Sandhausen mit Ex-FCK-Trainer Alois Schwartz, dessen Assistent Schäfer bei der ”Zweiten” war, mit dem er befreundet ist, wird viel Arbeit nötig sein - vom Trainer und noch mehr von der Mannschaft. Sie hat ”Ollis” Zukunft in der Hand.Å„

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