Rheinpfalz Bei Abitur erstmals auch zentrale Aufgaben

Mainz. Bei den Anfang 2017 anstehenden schriftlichen Abiturprüfungen werden in Rheinland-Pfalz erstmals in vier Hauptfächern auch Aufgaben aus dem zentralen Aufgabenpool der Länder gestellt. Das hat offenbar bei einigen Schülern wie Lehrkräften Besorgnis ausgelöst.

Die Neuregelung betrifft die Fächer Mathematik, Deutsch, Englisch und Französisch. Dort wird künftig jeweils eine Aufgabe aus dem Pool kommen, der übrige Teil der Abituraufgaben wird wie bisher von den Kurslehrern entworfen. Nur in Deutsch wird es den Schülern möglich sein, die Bearbeitung der Poolaufgabe zu vermeiden. Der Pool war 2012 von der Kultusministerkonferenz beschlossen worden, um einheitliche Bildungsstandards einzuführen. Bis auf Rheinland-Pfalz haben alle anderen Bundesländern ein Zentralabitur eingeführt. Rheinland-Pfalz will trotz des Pools bei seinem Sonderweg bleiben. „Wir haben von Anfang gesagt, dass wir mit dem Einsatz der Poolaufgaben nicht komplett auf ein Zentralabitur umstellen werden, da das in Rheinland-Pfalz praktizierte Verfahren der dezentralen Aufgabenstellung mit zentraler Qualitätskontrolle sich über viele Jahre bewährt hat“, sagte Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD), als sich der Bildungsausschuss des Landtags diesen Monat mit dem Thema beschäftigte. So soll der Einsatz der Poolaufgaben in Rheinland-Pfalz praktiziert werden: In Mathematik besteht die Prüfung aus drei Teilen. Die Analysisaufgabe wird 2017 aus dem Pool kommen. Die Aufgaben zu den Themenbereichen Lineare Algebra/Analytische Geometrie und Stochastik werden von den Lehrkräften gestellt. In Deutsch wird die Poolaufgabe eine Erörterung auf der Basis eines Textes zum Komplex Medien sein. Die Lehrer stellen zwei weitere Themen. Die Schüler wählen aus den drei Aufgaben eine zur Bearbeitung aus. In Englisch und Französisch besteht die zentrale Aufgabe jeweils aus einer Hör- und einer Leseverstehensaufgabe. Beide müssen von den Schülern bearbeitet werden, zusätzlich erhalten sie eine Schreibaufgabe, die von den Lehrkräften gestellt wird. Die neue Situation einer zentral vorgegebenen Prüfungsaufgabe habe bei einigen Schülern und auch bei einigen Lehrkräften zu Besorgnis geführt, sagte Huwig im Ausschuss. Dies sei nachvollziehbar. Das Ministerium habe die Schulen aber frühzeitig aufgefordert, die Schüler auf die neuen Prüfungsformate und geforderten Inhalte im Unterricht und in den Kursarbeiten vorzubereiten. |ros

x