Landau Arbeitsstipendium für Autorin Birgit Heid

Birgit Heid
Birgit Heid

Um an einem Roman über die Thomas-Mann-Tochter Monika Mann zu schreiben, hat die Landauer Autorin Birgit Heid ein mit 1500 Euro ausgestattetes Landesstipendium erhalten.

„Die brüchige Stimme hat mich sofort elektrisiert“, erzählt Heid von einem Rundfunkbeitrag, der am 17. März zum 30. Todestag Monika Manns, vom Deutschlandfunk ausgestrahlt wurde. Durch ihn sei sie auf das vierte von sechs Kindern der Manns aufmerksam geworden, das in der eigenen Familie gar nicht wohl gelitten war. Als „dumpf-wunderliches Mönle“ hat die eigene Mutter ihre 1910 geborene Tochter bezeichnet.

Heid glaubt, dass die Familie mit dem stillen, schüchternen Mädchen nichts habe anfangen können. Die Landauer Autorin, Vorsitzende des Literarischen Verbands der Pfalz und Mitglied der Gruppe Wortschatz, hat sich schon viele Dokumente aus der Münchener Bibliothek Monacensia kommen lassen. Sie habe eine Vorliebe dafür, sich in jemanden hineinzufühlen und die eigene Fantasie spielen zu lassen.

Erst auf Capri selbst Texte veröffentlicht

Monika Mann wollte eigentlich Pianistin werden, doch das Talent reichte nicht. Sie emigrierte mit der Familie auf der Flucht vor den Nazis über Frankreich in die Schweiz und schließlich in die USA. Erst, als sie sich in den 50er-Jahren von der Familie abkehrte und auf Capri mit einem Fischer zusammenlebte, veröffentlichte sie selbst kleine Beiträge für Schweizer Zeitungen und auch ein Buch über die Manns.

Heid erzählt, dass sie seit März bereits kleine Stücke geschrieben und verschiedentlich vorgestellt habe. Jetzt will sie das Stipendium nutzen und einen ihrer Minijobs für ein Jahr aussetzen, um den biografischen Roman zu schreiben. Heid ist eine von sechs Geförderten im Land. 20 Autorinnen und Autoren hatte sich um ein Stipendium für die Arbeit an einem noch nicht veröffentlichten Text beworben.

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