Rheinpfalz Arbeitskampf: Laut IG Metall taktische Streik-Ziele erreicht

«ZWEIBRÜCKEN/HOMBURG.» Die 24-stündigen Warnstreiks der Metaller, bundesweit beachtet mit dem Auftakt in Zweibrücken, erreichten aus Sicht der Gewerkschaft ihre taktischen Ziele. In sechs ausgewählten Betrieben im Saar-Pfalz-Raum stand die Produktion komplett still.

„Von 11.250 Mitarbeitern in den Betrieben haben wir nur 363 gezählt, die an den Streikposten vorbeimarschiert sind“, sagt Ralf Reinstädtler. Zwar wisse man nicht, so der erste Bevollmächtigte der IG-Metall-Verwaltungsstelle Saarpfalz, wie viele Mitarbeiter aus anderen Gründen fehlten. Fest stehe, dass 96 Prozent der Mitarbeiter bei Terex, John Deere, Pallmann, Schaeffler, Bosch und Bosch-Rexroth ihren Arbeitsplätzen fernblieben. Die Durchschlagskraft der erstmals angewendeten 24-Stunden-Aktion sei eine Botschaft an die Arbeitgeber. Weitere Warnstreiks sind in der Saarpfalz erst mal nicht vorgesehen. Die Arbeitgeberverbände gehen gerichtlich gegen die 24-Stunden-Streiks vor, Pfalzmetall klagt wegen des Sitzes des Bundesvorstandes der IG Metall in Frankfurt. Der Verband der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes (ME Saar) hat Klage vorm Arbeitsgericht Saarbrücken erhoben. Weil die Gewerkschaft nach Auffassung von ME Saar eine rechtswidrige Besserstellung von künftigen Teilzeitbeschäftigten mit Lohnzuzahlungen gegenüber Teilzeitlern nach bestehendem Gesetz tariflich erstreiten will, klagt der Verband auf Feststellung der Rechtswidrigkeit und daraus abgeleitet Ersatz der Schäden, namentlich der Produktionsausfälle. Eine hohe Millionenforderung steht im Raum. Das Amtsgericht Saarbrücken hat eine Güteverhandlung auf den 13. März terminiert. Wie hoch der wirtschaftliche Schaden der Streiks ist, lässt sich nicht beziffern. John Deere sprach von der Notwendigkeit, den Produktionsausfall von 20 Mähdreschern und Feldhäckslern im Zweibrücker Werk zu kompensieren, Terex vom möglichen Verzug der Auslieferung eines Krans. Die Kosten der IG Metall sind abzuschätzen. Als Kompensation zahlt die Gewerkschaft ihren Mitgliedern sogenannte Streikunterstützung. Dazu addieren sich Kosten für Streiklokale und weitere Sachkosten. Reinstädtler geht davon aus, dass sich die Kosten für die 24-Stunden-Warnstreiks in der Saarpfalz auf 700.000 Euro summieren.

x