Handball Der Unkaputtbare

Wuchtbrumme am Kreis: Freddy Stüber.
Wuchtbrumme am Kreis: Freddy Stüber.

«LUDWIGSHAFEN.» Mit dem Zug nach Hannover, mit dem Bus weiter nach Magdeburg: Heute (19 Uhr) gastiert Bundesliga-Schlusslicht Eulen Ludwigshafen beim Tabellenvierten SC Magdeburg. David Spiler, der zum Trumpf im Abstiegskampf werden sollte, fehlt dem Schlusslicht weiterhin wegen einer Außenbandverletzung. Ein Nothelfer in Nöten.

„Es ist eines der schönsten Auswärtsspiele. Magdeburg spielt einen ganz tollen Handball. Meine junge Truppe wird Maximales tun, um dort zu bestehen“, sagt Eulen-Trainer Ben Matschke. Er hat seine Trainingsmethodik umgestellt. „Wir richten den Fokus mehr auf uns“, setzt er verstärkt auf Akzente im Angriffsspiel. Einer ist in Abwehr wie Angriff zu einem Leistungsträger geworden: Freddy Stüber. Er ist im zweiten Jahr bei den Eulen, kam 2017 vom Zweitliga-Absteiger TV Neuhausen. Stüber, BWL-Student, der den Bachelor allmählich ins Visier zu nehmen gedenkt, 24 Jahre jung, 1,94 Meter groß, 112 Kilo schwer – wuchtig, eine Emotions-Maschine. Mit 36 Strafminuten ist er nach dem Berliner Jakov Gojun (40), dem Leipziger Bastian Roscheck und seinem Ludwigshafener Kreisläufer-Kollegen Kai Dippe (je 38) auf Platz vier der Sünderkartei. Stüber, kein böser Bube, er schont weder sich noch andere. Ein Draufgänger. So wird er auch heute Abend in der Getec Arena in Magdeburg arbeiten. Hart, aber herzlich. „Wir haben im Prinzip nichts zu verlieren, da erwartet niemand etwas von uns“, sagt die Wuchtbrumme, darauf ausgerichtet, „die gute Atmosphäre zu genießen“. Den Klassenverbleib hat Stüber noch nicht abgeschrieben. „So lange die Möglichkeit besteht, so lange werde ich daran glauben, so lange weigere ich mich aufzugeben“, versichert der Kreisläufer. Trainer Matschke attestiert seinem Mentalitätskönig große Fortschritte und schätzt das „positive Naturell“ des Nordlichts. „Ich bin stolz, dass ich wieder einen Schritt nach vorne machen konnte. Ich freue mich, dass ich mich in der Bundesliga beweisen darf“, betont Stüber, der auch im Training für Empathie steht. „Das ist das Wichtigste für mich. Wenn ich die nicht mehr hätte, würde ich meinen Körper mehr schonen“, sagt Stüber. Sein Handball beinhaltet Spaß und Energie. Bei den Eulen fühlt er sich „sehr wohl“. „Das spiegelt sich ja auch in der Entwicklung wider“, sagt der Kreisläufer. Die Mannschaft tut ihm gut – und er der Mannschaft. Das Training gefällt ihm. Der Trainer ist sein großer Förderer. Stübers Vertrag endet, Verlängerung nicht ausgeschlossen. Zumal Ben Matschke gestern nochmals bestätigte: „Ich habe mich entschieden. Ich habe alles andere abgesagt. Ich mache weiter – unabhängig von der Liga!“ Ein Argument mehr, für Stüber über die Offerte des Vereins nachzudenken. Das kommende Heimspiel gegen den TBV Lemgo am Samstag, 23. März (20.30 Uhr), gilt als große Chance, mit einem Sieg noch einmal ans sichere Ufer zu kommen. Darüber reden mag der Trainer nicht, der einige seiner Jungs bei den Schlüsselspielen im Februar am Druck zerbrechen sah. Stüber aber ist unkaputtbar.

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