Politik Zur Sache: Trumps Sohn und russische Wahlkampfhilfe

Donald Trump Jr. traf 2016 im Trump Tower die Russin Natalia Weselnizkaja.
Donald Trump Jr. traf 2016 im Trump Tower die Russin Natalia Weselnizkaja.

US-Präsident Donald Trump hat erstmals zugegeben, dass es bei einem Treffen seines Sohnes Donald Junior mit einer russischen Anwältin im Juni 2016 um die Beschaffung von Informationen über politische Gegner ging. Es sei bei dem Termin im Trump Tower in New York darum gegangen, an „Informationen über einen Gegner zu kommen“, schrieb Trump am Sonntag im Onlinedienst Twitter. Damit dürfte seine damalige Wahlkampfgegnerin Hillary Clinton gemeint sein. Das Treffen sei aber „völlig legal“ gewesen, beteuerte Trump. Es war die bislang deutlichste Einlassung des US-Präsidenten zu dem Thema. Sie ist brisant, weil das Trump-Team und auch der Pressestab des Weißen Hauses immer wieder geleugnet haben, dass es bei dem Treffen um Wahlkampfhilfe ging. Der Sohn des Präsidenten hatte im Juli 2017 selbst auf Twitter enthüllt, dass das Treffen stattgefunden hatte. Danach hieß es, es sei nur um die Adoption russischer Kinder in den USA und ein US-Sanktionsgesetz gegen russische Menschenrechtsverbrecher gegangen. US-Medien hingegen recherchierten, dass die Anwältin Natalia Weselnizkaja, die enge Kontakte zur russischen Regierung pflegt, im Vorfeld des Treffens belastendes Material über Clinton angeboten hatte. An dem Treffen mit ihr nahmen neben Trump Jr. auch Trumps Schwiegersohn Jared Kushner und sein damaliger Wahlkampfchef Paul Manafort teil. Präsident Trump hat stets beteuert, von dem Treffen mit Weselnizkaja erst erfahren zu haben, als US-Medien im Juli 2017 erstmals darüber berichteten. Auch habe er die Entgegnung seines Sohnes zu dem Vorgang nicht mitverfasst, wie verschiedene US-Medien berichtet haben. Trumps neue Einlassung ist Teil seiner Kampagne, die Ermittlungen von Sonderermittler Robert Mueller zu diskreditieren. Dessen Tätigkeit sei eine einzige „Hexenjagd“, so der Präsident. Mueller überprüft im Auftrag der US-Justiz, inwieweit es 2016 zu Absprachen zwischen russischen Stellen und dem Trump-Team kam. Mueller möchte Präsident Trump dazu vernehmen. Er ermittelt zudem, ob Trumps Tweets Aufschluss über mögliche Straftaten wie Meineid oder Justizverschleppung geben.

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