Meinung Problemfall Palmer

Boris Palmer ist als OB erfolgreich und populär, aber heiß umstritten wegen oft provozierender Äußerungen.
Boris Palmer ist als OB erfolgreich und populär, aber heiß umstritten wegen oft provozierender Äußerungen.

Boris Palmer hat sich oft daneben benommen. Aber als tüchtiger OB zeigt er beispielhaft, dass für die Grünen ihr Kernthema Umwelt ins Zentrum gehört.

Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer war für die Grünen oft eine Art wandelnder Albtraum. Immer wieder erregte er Aufsehen mit provokanten Äußerungen, die mehr als einmal den Eindruck hinterließen, dass Palmer von allen guten Geistern verlassen ist. Gleichzeitig war und ist er aber auch ein tüchtiger und populärer OB, der gerade im Sinne der Grünen frappierend viel bewegt hat. Und trotz aller manchmal taktlosen Ausrutscher hat er in einem Punkt Recht: Die Grünen tun sich keinen Gefallen damit, die negativen Aspekte von Migration auszublenden und denen, die dazu – wie Palmer – nicht bereit sind, pauschal Rassismus vorzuwerfen.

Das Thema Migration wird mehr und mehr zur Achillesferse der Grünen. Auch wenn sich der Effekt nicht seriös beziffern lässt, dürfte völlig klar sein, dass die tödliche Messerattacke eines Asylbewerbers auf einen Polizisten in Mannheim den Grünen bei den Wahlen am 9. Juni massiv geschadet hat und gleichzeitig der AfD Auftrieb gab, die zuvor aufgrund ihrer diversen Skandale in den Umfragen abgestürzt war.

Der Klima- und Umweltschutz ist weiterhin großen Teilen der Gesellschaft auch außerhalb der Grünen-Kernwählerschaft sehr wichtig. Bei anderen Themen finden von den Grünen vertretene Positionen aber oft deutlich weniger Akzeptanz. Boris Palmer ist auch deswegen für die Grünen unbequem, weil er diese Problematik und die damit verbundenen Gefahren offen anspricht.

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