Flugrouten auf Twitter Mit dem Auto wäre Elon Musk das nicht passiert

Ist über die digitale Transparenz wenig erfreut: Elon Musk.
Ist über die digitale Transparenz wenig erfreut: Elon Musk.

Seine 15 Minuten Ruhm hat Jack Sweeney bereits bekommen. Der 19-jährige US-Student verfolgt über öffentlich zugängliche Flugdaten seit Juni 2020 unter anderem ein Flugzeug des Typs Gulfstream G650ER. Die Daten veröffentlicht er auf dem Nachrichtendienst Twitter. Auf Interesse stößt das, weil die Gulfstream keinem Geringeren als Elon Musk gehört.

Musk, Mitgründer des Bezahldienstes Paypal, Chef des Raumfahrtunternehmens SpaceX und des Elektroautoherstellers Tesla, findet das aber gar nicht so witzig und hat dem Studenten über Twitter Ende November eine Direktnachricht geschrieben, wie Sweeney der „New York Times“ erzählte. „Kannst du das runternehmen? Es ist ein Sicherheitsrisiko“, schrieb Musk dem Studenten und bot ihm 5000 Dollar, wenn der den Twitter-Account deaktiviert.

Student lehnt 5000 Dollar ab

Die Popularität des Kontos scheint Musk Angst gemacht zu haben. „Ich mag die Vorstellung nicht, von einem Verrückten erschossen zu werden“, schrieb er laut Sweeney in ihrem Twitter-Dialog. Der Student antwortete schlagfertig: Musk solle eine Null an die 5000 hängen, er wäre aber auch mit einem Tesla Model 3 einverstanden. Das war dem Tesla-Erfinder aber wohl eine Nummer zu groß, auch wenn es nur eine Null ist. Also läuft Sweeneys Account @ElonJet weiter und wächst täglich. Am Sonntag waren es knapp 400.000 Follower, vor ein paar Wochen waren es noch 80.000.

An dieser Stelle finden Sie einen Beitrag von X (ehem. Twitter).

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„ElonJet“ ist nur eines von 15 Flugverfolgungskonten, die Sweeney erstellt hat und die von sogenannten Bots betrieben werden. Die sind so programmiert, dass sie die Daten analysieren und jedes Mal selbsttätig twittern, wenn ein ausgewähltes Flugzeug startet oder landet. Die Bots verfolgen auch die Flugzeuge von Bill Gates und Jeff Bezos.

Sweeney gibt nicht auf

Illegal ist die ganze Geschichte wohl nicht, sämtliche Daten sind für Jedermann im Netz abrufbar. Mit ein paar Programmierkenntnissen ist die automatische Veröffentlichung auf Twitter kein Problem.

Sweeney hat übrigens noch nicht aufgeben. In einer der letzten Nachrichten, die die beiden austauschten, verzichtete er auf das Geld und den Tesla und fragte nach einem Praktikumsplatz. Eine Antwort bekam er nicht, was den Studenten aber auch kaum wunderte. Zu dem Zeitpunkt sei Musk mit seiner Gulfstream wohl gerade in Hawaii gewesen, um Urlaub zu machen. Zumindest sagen das die Flugdaten.

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