Politik Mehr als 400 neue Professuren

Bund und Länder haben ein neues Professuren-Programm für junge Nachwuchswissenschaftler an Hochschulen gestartet. 468 sogenannte Tenure-Track-Professuren wurden dafür geschaffen, wie das Auswahlgremium der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GMK) gestern in Berlin erklärte.

Die Anzahl soll auf 1000 neue Professuren aufgestockt werden, auf die sich weitere Hochschulen in einer zweiten Runde 2019 bewerben können. Tenure-Track bedeutet hierbei die Chance, nach einer befristeten Bewährungszeit eine Lebenszeitprofessur zu erhalten. Zu den geförderten Hochschulen zählen auch Universitäten in der Pfalz, Baden und dem Saarland. Sieben Tenure-Track-Professuren sind für die TU Kaiserslautern vorgesehen, neun für das Karlsruher Institut für Technologie, elf für die Uni Heidelberg sowie sechs für die Uni des Saarlandes in Saarbrücken. Weitere 15 Stellen gehen zudem an die Universität Mainz. „Das Ziel war, den Karriereweg für junge Wissenschaftler planbarer zu machen“, sagte die Bremer Senatorin und GMK-Vorsitzende Eva Quante-Brandt (SPD). Die Tenure-Track-Professuren sollen jungen Wissenschaftlern helfen, schneller und leichter eine Festanstellung an den Hochschulen zu bekommen. Sie eröffnen der nachwachsenden Wissenschaftlergeneration einen zusätzlichen Karriereweg zu einer unbefristeten Professur neben der in Deutschland traditionellen Habilitation. Einen Automatismus für eine unbefristete Professur beinhaltet das neue Verfahren nicht für diejenigen, die sich bei der Bewerbung gegen die Konkurrenz durchgesetzt haben. Voraussetzung ist, dass sie im neuen Job gut sind. Wird die Erwartung an ihre Exzellenz, die sie in der Bewerbung geweckt haben, enttäuscht, wird es nichts mit der Dauerprofessur. In der ersten Auswahlrunde haben 34 Universitäten einen Zuschlag bekommen. Für die Förderung solcher in Deutschland neuartigen Professuren stellt der Bund von 2017 bis 2032 insgesamt eine Milliarde Euro für Personalkosten zur Verfügung. Die Länder garantieren die Anschlussfinanzierung, so dass die unbefristeten Stellen dauerhaft zur Verfügung stehen und nicht an anderer Arbeitsplätze weggekürzt werden. Sollte zur Ausstattung der Professuren technische Ausstattung benötigt werden, müssen die Unis dies finanzieren. Mit dem Tenure Track, der in den Wissenschaftssystemen der angelsächsischen Länder der Normalfall ist, werde nicht nur ein Kulturwandel bei der Personalentwicklung an den deutschen Hochschulen in die Wege geleitet, sagte GMK-Vorsitzende Quante-Brandt. Die wissenschaftlichen Ausbildungswege in Deutschland würden damit international anschlussfähig.

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