Politik Heftige Attacken gegen die AfD

«Berlin.» Knapp zwei Wochen vor der Bundestagswahl verschärfen die anderen Parteien ihre Kritik an der Alternative für Deutschland (AfD).

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz und Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) warfen der AfD vor, Teile ihres Wahlprogramms seien verfassungsfeindlich. Die Programmatik der AfD in der Religions-, Familien-, Strafrechts- und Europapolitik verletze mehrere Grundgesetz-Artikel, schrieb Maas in der „Frankfurter Rundschau“. Sein Parteikollege, Bundesaußenminister Sigmar Gabriel, antwortete in einem Interview mit „T-Online“ auf die Frage, weshalb die SPD nicht aus dem Umfragetief komme, viele Menschen hätten den Eindruck, dass über ihre Sorgen im Wahlkampf nicht geredet werde. Es stehe zu befürchten, dass sich diese Unzufriedenen für die AfD entschieden: „Dann haben wir zum ersten Mal nach Ende des Zweiten Weltkriegs im deutschen Reichstag wieder echte Nazis.“ Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner sagte, die AfD sei eine „völkisch-autoritäre Partei“. Sie habe im Zentrum ihres Denkens die Vorstellung, dass das deutsche Volk eine „ethnisch religiöse kulturelle Einheit“ sei, die vor Überfremdung geschützt werden müsse. CDU-Generalsekretär Peter Tauber sagte, sowohl von CDU-Chefin Angela Merkel als auch von ihm sei zur AfD alles gesagt. „In Erinnerung an den Wahlkampf in den USA werde ich manchen nicht den Gefallen tun, nur über Fake News und Provokationen zu reden.“ CSU-Chef Horst Seehofer sprach sich dafür aus, die Rechtspopulisten zu ignorieren. AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland wies einen Medienbericht über eine rassistische und demokratieverachtende angeblich 2013 von seiner Parteikollegin Alice Weidel verfasste E-Mail zurück. „Diese E-Mail ist nicht ihre Sprache, passt gar nicht zu ihr“, sagte Gauland der „Bild“-Zeitung. Weidel, neben Gauland Spitzenkandidatin der AfD für die Bundestagswahl, hatte die Mail über einen Parteisprecher als „Fälschung“ bezeichnet.

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