Rheinland-Pfalz Auch bei der BASF sollte ein AKW entstehen

Der Kühlturm des Reaktors in Mülheim-Kärlich wird abgerissen.
Der Kühlturm des Reaktors in Mülheim-Kärlich wird abgerissen.

Im Gegensatz zu seinen westlichen und nördlichen Nachbarn hat das Bundesland Rheinland-Pfalz keine Atomkraftwerke betrieben – nun ja, nicht wirklich.

Das einzige Atomkraftwerk, das in Rheinland-Pfalz gebaut wurde, war ein Meiler im nördlichen Landesteil, nahe Koblenz. Mülheim-Kärlich lieferte nach dem Probebetrieb aber nur wenige Tage Strom. Im März 1986 wurde der Reaktor in Betrieb genommen, am 9. September 1988 ging er schon wieder vom Netz.

Ein Bild aus dem Zwischenlager Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern.
Atommüll

Endlager-Suche: Gebiet in der Pfalz gilt als geeignet (mit Karte)

Das Atomkraftwerk war von Anfang an umstritten, weil sich die Anlage im erdbebengefährdeten Neuwieder Becken befindet, einer Fortsetzung des Rheingrabens. Aufgrund dieser Gefährdung, auf die sich Klagen bezogen, wurde das Reaktorgebäude schließlich 70 Meter entfernt hochgezogen – allerdings ohne ein neues Baugenehmigungsverfahren. Das akzeptierte das Bundesverwaltungsgericht in seinem Urteil vom 9. September 1988 nicht; es monierte Verstöße gegen das Atomgesetz. Die Landesregierung schob zwar eine veränderte Baugenehmigung nach, doch das reichte den Gerichten nicht. 2001 wurde Mülheim-Kärlich vom Betreiber RWE endgültig stillgelegt.

Atommüll-Endlager in der Pfalz?

RWE war auch mit im Boot, als ein – heute ziemlich abenteuerlich anmutender – Plan für einen Nuklearreaktor mitten auf dem BASF-Betriebsgelände ausgearbeitet wurde. Dieser sollte nicht nur Strom, sondern mit seiner Abwärme auch Prozessdampf liefern. Doch RWE und BASF überwarfen sich, und RWE baute dann lieber in Biblis ein reines Strom-Kernkraftwerk.

Das Brennelemente-Zwischenlager.
Philippsburg

Radioaktive Abfälle werden wohl noch länger in Philippsburg bleiben

Offen ist, ob in ein paar Jahrzehnten vielleicht hochradioaktiver Müll nach Rheinland-Pfalz kommt. Zwischen Alzey und Edenkoben gibt es nach ersten Erkenntnissen eine geeignete Gesteinsformation für ein Endlager. Doch noch werden die Daten der anderen 89 möglichen Gebiete in Deutschland ausgewertet.

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