Album-Tipp „Lieder aus der tiefsten Provinz“ von Mon Mari et Moi aus Kaiserslautern

Feiern in ihren Liedern das Leben – trotz aller seltsamen Auswüchse desselben: Mon Mari et Moi aus Kaiserslautern.
Feiern in ihren Liedern das Leben – trotz aller seltsamen Auswüchse desselben: Mon Mari et Moi aus Kaiserslautern.

Sie haben es wieder getan: „Lieder aus der tiefsten Provinz“ ist nach „Lieder zum täglichen Gebrauch“ und „Komisch“ der dritte Streich des Westpfälzer Künstler-Ehepaars Shakti und Mathias Paqué. Die Release wird groß in der Kammgarn gefeiert.

„Was war’n wir so bedrückt, was hatten wir für’n Glück. Kein Todesasteroid fiel uns aufs Dach.“ Da schwelgt man eben noch in Erinnerungen an die „All you need is love“-Botschaft der Beatles – bei Mon Mari et Moi heißt der Song „Erinner mich“ –, um beim nächsten Track loszuprusten. Herrlich, wie das Duo aus Kaiserslautern in „Die Zombie-Apokalypse 23“ gesellschaftliche Auswüchse der schrägsten Art genüsslich seziert und am Ende buchstäblich drauf pfeift, munter die Ukulele dazu zupfend. So unterhaltsam und doch auf den Punkt gelingen einige der 13 „Lieder aus der tiefsten Provinz“: die Sammlung der „allerschlimmsten“ Online-Bewertungen („Das richtige Pink“) und die Faulenzer-Hymne an die „Sieben-Zonen-Tonnen-Taschen-Federkernmatratze“ beispielsweise.

Feinsinnige Beobachtungen am Rande

Aber zum Glück haben Shakti und Mathias Paqué eben nicht nur Verschwörungstheorien und erregende Errungenschaften der Moderne im Blick. Da sind diese liebenswerten Geschichten, die wunderbaren Beobachtungen am Rande des Geschehens („Auf den ersten Blick“) und die leichtfüßig vermittelten philosophischen Erkenntnisse („Die meiste Wärme verlierst du übern Kopf“), die das Duo in feinster klassischer Liedermacher-Manier mit Herz und Köpfchen zu erzählen weiß.

Schon der melodische Einstieg wirkt magisch: Die stimmungsvolle Gitarren-Ballade „Auf Autobahnen“ entpuppt sich als warmherzige Liebeserklärung ans anstrengende Tourleben – so wie das ganze Album sich als Liebeserklärung ans Leben verstehen lässt, allen Unwägbarkeiten und allem Irrsinn zum Trotz.

Vorsicht: Hohes Suchtpotenzial

Shaktis prägnanter Sprechgesang, mal solo, mal im harmonischen Duett mit Mathias, der neben der akustischen Gitarre zu Dobro, Bass und Maultrommel greift, das stimmige Songwriting, die treffenden Arrangements – auch die musikalische Umsetzung der teils schalkhaft-hintergründig vermittelten Botschaften sorgt für Suchtpotenzial. Unterstützt wurden Mon Mari et Moi übrigens von „lieben Freunden“: Ralf Storck (Cajon), Martin Müller (Bass) und Harald Pfeil (Mastering).

„Lieder aus der tiefsten Provinz“ ist nach „Lieder zum täglichen Gebrauch“ und „Komisch“ der dritte Streich des Westpfälzer Künstler-Ehepaars. Das Duo stand 2022 neben Namen wie Wolfgang Niedecken und Hannes Wader mehrmals auf der „Liederbestenliste“, die monatlich die Top 20 der deutschsprachigen Liedermacher auszeichnet.

Mon Mari et Moi – Infos

Album: „Lieder aus der tiefsten Provinz“, VÖ 11.11., bestellen bei shakti@monmarietmoi.de, 12 Euro
Live: CD-Release – Sa 11.11. (ausverkauft)/So 12.11., 18 Uhr, Kaiserslautern, Kammgarn, Schreinerei, Karten: www.kammgarn.de; Sa 4.11., 19 Uhr, Schornsheim (bei Alzey), Kulturhof Oma Inge, Karten: post@omainge.de
Weitere Auftritte und Informationen: monmarietmoi.de

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