Fitnesstrends Quäl’ dich mal wieder!

Endlich wieder die Muskeln spielen lassen...
Endlich wieder die Muskeln spielen lassen...

Die Sportstudios waren dicht, der längste Fußweg führte bis zum Kühlschrank. Nun trifft sich die Fitness-Szene in Köln – und hört aufmerksam in den eigenen Körper hinein.

Es regnet ganz fürchterlich am Donnerstag in Köln – kein Wetter, um im tief ausgeschnittenen Muskel-Leibchen lässig über die Domplatte zu stolzieren. Diesmal sieht man eher Kapuzen und dicke Pullis. Den Besuchern ist das in diesem Jahr aber reichlich egal. Sie sind vielmehr froh, überhaupt wieder da zu sein.

Die Fibo, nach eigener Darstellung weltweit größte Messe für Fitness, Wellness und Gesundheit, hat eröffnet. 2019 hatte es die letzte reguläre Messe gegeben, dann kamen Corona und eine Pause, in der es nur eine Online-Version gab. Für eine Szene, in der man Hanteln und anderes Gerät auch gerne mal anfasst, ist das eine ziemlich lange Zeit. Aber jetzt sind sie wieder da: die muskelbepackten Männer, die frappierend an den Action-Schauspieler Vin Diesel erinnern und schwere Eisen heben; die Frauen im Fitness-Dress, die die neuesten Geräte vorführen; die Händler von Nahrungsmitteln, die mit Attributen wie „Atomic“ werden.

Das Fitness-Studio für daheim

Doch bei der Kundschaft hat sich etwas verändert. „Mehr wollen draußen trainieren“, berichtet etwa Sebastian Fluhrer, der das Studio „Eisenhalle Stuttgart“ betreibt. Zudem hätten sich viele Menschen inzwischen für zuhause Sport-Equipment angeschafft hätten – um nicht an ein Studio gebunden zu sein. Eine der Konsequenzen aus den Lockdowns.

Viele Anbieter widmen sich auch der Frage, wie man den Geheimnissen des eigenen Körpers noch besser auf die Schliche kommen kann. Das erscheint in einer Zeit, in der Virologen zu Popstars wurden und viele Menschen über Monate auf dem Sofa sorgenvoll in sich hineinhorchten, auch nicht verwunderlich. Das Gesundheitsbewusstsein habe in Corona-Zeiten zugenommen, stellt die Fitnessbranche fest.

So kann man an einem Stand beispielsweise eine futuristisch anmutende Maske über das Gesicht ziehen und damit die eigene Atemluft analysieren. „Man erkennt dann genau, wie lange die Leute dominant Fette verstoffwechseln, ab wann Kohlenhydrate, ab wann übersäuern die Leute“, erklärt Firmenvertreter Norbert Bickel. Darauf lasse sich dann das Training optimal abstimmen.

Auch im Alter fit bleiben

Der deutsche Schauspieler Ralf Moeller, einstiger Bodybuilder und bekannt als germanischer Schwertkämpfer im Sandalen-Film „Gladiator“, wirbt derweil für eine Methode, bei der die DNA zwecks Selbstoptimierung analysiert wird. Moeller gehört fast zum Inventar der Fibo – schon bei der ersten sei er dabei gewesen, betont er. Es gehe darum, auch im Alter fit zu bleiben, erklärt Moeller. „Die 50 und 60 kommen schneller als man denkt!“. Er selbst sei ja nun 63, aber „von meinem biologischen Alter“ her mindestens 20 Jahre jünger, sagt der einstige Bodybuilder.

Am Ende landet man schließlich bei einem Stand der Bundeswehr. Sie hat eine Art Hindernis-Parcours errichtet. Dort kann man sich dann in Militärkluft und mit Übungswaffen ordentlich schinden.

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x