Abseits Zweibrücker Live-Ticker mit ganz viel Augenzwinkern

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Beim SVN Zweibrücken wird noch Kreisliga-Deutsch gesprochen. Floskeln a là „Der hat schon gelb“, „Immer der Neuner“ oder auch „Der schunn widda“ werden beim Live-Ticker (mehr Fan-Ticker) von „Phil06“ benutzt, der auch nach Rückfrage bei SVN-Trainer Andreas Hergert letztlich nicht ausfindig gemacht werden konnte. „Ach, wir nehmen das nicht ganz so ernst“, meint Hergert, angesprochen auf den ein oder anderen Eintrag im Live-Ticker augenzwinkernd.

So meint „Phil06“ bei der Situation, die in der 83. Spielminute zum Elfmeter für die Contwiger und zum Anschlusstor beim 2:1-Sieg des SVN führte: „Unglücklicher 11er für Contwig. Hab’s nicht genau gesehen, muss man aber nicht pfeifen.“ Ob solche Anmerkungen auch in einem bestimmten Kölner Keller bei den Videoschiedsrichtern mal fallen? Hergert nimmt das lachend auf: „Das war ein ganz klarer Elfer.“ Aber auch zuvor wäre das Phrasenschwein schon gut gefüllt worden. Bereits beim Anpfiff berichtet „Phil 06“ von einer famosen Stimmung. „Ich bin gespannt wie ein Bettlaken wie die Partie ausgeht“, heißt es da.

„Jetzt ist es an der Zeit, den Sack zuzumachen“ und „Der nimmt den Ball, schlägt einen Haken, läuft ein paar Meter und prügelt das Leder trocken aus 22 Metern ins kurze Eck“ sowie „Sefrin kommt und flext ihn einfach von hinten um. Zurecht gibt es den gelben Karton“, tackert „Phil06“ begeistert weiter in den Live-Ticker und berichtet schon früh ganz prosaisch zuvor von Artur Litzenbergers Auswechslung mit den Worten „Lizi hat Schmerzen des Zorns“. Der Live-Ticker sei eben mit ganz viel SVN-Brille geschrieben und so auch zu lesen, verdeutlicht Hergert. Immerhin: Darauf weist „Phil06“ schon in seinem ersten Eintrag ausdrücklich hin.

Es müllert ganz ordentlich bei den VB

Auch mit Interimstrainer Michael Müller wurde es am Samstag nichts mit den ersten Punkten. 1:8 ging die VB Zweibrücken II in der A-Klasse gegen die Spvgg Waldfischbach unter. Ein taktisches Element wurde jedoch klar: Man setzt auf Müller bei den Zweibrückern. Nachdem John Müller im Laufe der Woche sein Traineramt niederlegte, wurde er durch den Co-Trainer und Teammanager der ersten Mannschaft Michael Müller ersetzt, der nominell auch als Ersatztorhüter der zweiten VB-Garde auf der Bank saß. Hinzu kamen Kapitän Yannick Müller und der VB-Vorsitzende Johannes Müller. Auch in der Landesliga-Mannschaft von Joniks saßen mit John und Michael zwei Müllers auf der Bank. Immerhin: Ganz ohne Ertrag blieben die müllerschen Einsätze nicht. Denn Johannes Müller erzielte den Ehrentreffer beim 1:8.

Ob Müller oder nicht: Glücklich war Michael Müller sicher nicht, denn ein 1:8 zum Auftakt sollte es nicht sein. „Ich kann mit dem Fahrrad zu dem Spiel fahren“, hatte der Übergangstrainer, der in Höheinöd wohnt, noch vor dem Spiel berichtet. Ob die kurze Radstrecke zum Verdauen der acht Gegentreffer am Ende reichte? Zum Glück geht’s da nicht nur bergab, da blieb mehr Zeit, um das ein oder andere Tor zu verarbeiten.

Dem Chef lässt man gerne den Vortritt

Gesteigert hat sich die U23-Mannschaft des SV Ixheim in den vergangenen Wochen in der C-Klasse Pirmasens/Zweibrücken (Gruppe B). Das erste Spiel wurde noch wegen personeller Engpässe abgesagt, im zweiten setzte es eine deftige 0:6-Niederlage gegen die SG Wallhalben/Mittelbrunn. Da schien schon klar, wo die Reise der Ixheimer hingeht. Es folgte aber der erste Punkt gegen den SV Großsteinhausen II. Nun gab es den ersten Sieg. Und der war gleich so deutlich, wie man es von Hansi Flicks Jungs der Nationalmannschaft gegen Liechtenstein erwartet hätte und es gegen Armenien am Sonntag gelang.

Beim 9:0-Kantersieg teilten die Ixheimer die Tore gut auf. Ahmed Dawod, Jonathan Maurer, Yanik Krauß, Sascha Grimm, Oday Shaaban, Torben Schön, Abdul Kader Shaaban und Daniel Karaleic trafen je einmal gegen den FC Höheischweiler II. In Ixheim wird also noch in aller Regelmäßigkeit gerecht geteilt. Acht Treffer, acht Torschützen. Da fehlt aber doch noch eins?

Ja, das Privileg, den Ball in diesem Spiel zweimal über die Linie zu drücken, gehörte dem SVI-Vorsitzenden Sascha Grimm. Es gilt also: Auch wenn ordentlich geteilt wird, werden in Ixheim noch Hierarchien eingehalten. Sehr vorausschauend von der jungen Mannschaft an der Römerstraße, die verinnerlicht hat, dass man wissen muss, dass man dem Chef besser den Vortritt lässt.

Immer das beste Einvernehmen mit Ihrem Chef diese Woche wünscht Benjamin Haag

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