Handball Zweibrücker Drittliga-Herren attraktiv, aber punktlos

„Wir haben in den entscheidenden Phasen unsere Möglichkeiten nicht konsequent genug genutzt“, bilanzierte SV-Trainer Stefan Bullacher. So belohnten sich die Zweibrücker, die ohne ihren verletzten Spielmacher Tim Götz antreten mussten und das attraktiver spielende Team waren, nicht für ihren Einsatz. Etwas Positives konnten Bullacher & Co. nach der knappen Niederlage aber feststellen: „Wir haben jetzt auch in einem Ligaspiel gesehen, dass wir voll dabei und nicht chancenlos sind.“ Zudem gibt es den Glauben an die Gerechtigkeit: „Wir haben dieses Spiel unglücklich verloren, wir werden auch mal ein Spiel glücklich gewinnen“, prognostizierte der Zweibrücker Trainer.
Dass sie gekommen sind, um in der Liga zu bleiben, unterstrichen die Zweibrücker vom Anpfiff weg. Niklas Bayer erzielte das SV-Premieren-Saisontor. Es war die 1:0-Führung, die Tim Schaller auf 2:0 ausbaute. Ein gut aufgelegter Marko Ivankovic im SV-Tor, davor eine bewegliche Abwehr– das war die Grundlage für eine 7:4-Führung nach einer Viertelstunde.
Punkte kostende Momente: vier ungenutzte Strafwürfe der Zweibrücker
Der Linkshänder im Bad Neustadter Rückraum, Max Drude, der in Coburg und Rimpar schon Zweite Bundesliga gespielt hat, brachte mit seinen Toren die Gastgeber ins Spiel. In der 30. Minute erzielte er das 11:10, die erste Führung des HSC. Dass der SV 64 Drudes Teamkollegen Jure Fistonic quasi mit dem Halbzeitpfiff noch das zwölfte HSC-Tor zugestand, war einer der Punkte kostenden Momente.
Von denen hatte es zuvor schon mindestens zwei gegeben. In der sechsten Minute, als Benny Zellmer mit einem Siebenmeter scheiterte, und in der 19. Minute, als Marc-Robin Eisel auch den zweiten Strafwurf der Zweibrücker nicht an HSC-Torhüter Stanislaw Gorobtschuk, der aus Liga zwei nach Bad Neustadt gewechselt ist, vorbeibrachte. „Der Torhüter war richtig gut“, lobte Bullacher. Im zweiten Spielabschnitt parierte der Keeper noch zwei Strafwürfe von Tim Schaller.
HSC-Neugang Herth wirft in Schlussphase geballte Erstliga-Erfahrung in die Waagschale
Spielentscheidend war auch, „dass wir aus unseren Überzahlsituationen zu wenig gemacht haben“, bedauerte Bullacher. Die Phase, als Fistonic die Rote Karte sah, nachdem er Benny Zellmer bei einem Gegenstoß gefoult hatte, und die unmittelbar folgende Disqualifikation von Franziskus Gerr, mit seiner dritten Zeitstrafe, konnten die Zweibrücker immerhin nutzen, um noch mal mit 16:14 in Führung zu gehen.
Dann war es HSC-Neuzugang Benjamin Herth, der die ganze Erfahrung aus 233 Erstliga-Spielen, in denen er 933 Tore erzielt hatte, in die Waagschale warf. Herth verkürzte auf 15:16 und erzielte die 17:16-Führung (53.). Diesen Führungswechsel konnten die Gäste nicht mehr kontern.
So spielten sie
SV 64 Zweibrücken: Ivankovic - Bayer (2), Eisel (2), Huber (3) - Hammann (4), Schaller (4/1) - Zellmer (3) - Grieser, Ihl (1), Schwarzer (1), Meister
Spielfilm: 1:4 (7.), 4:7 (15.), 7:7 (21.), 7:9 (22.), 9:9 (25.), 12:10 (Halbzeit), 14:12 (36.), 14:16 (48.), 18:16 (54.), 21:20 (Ende) - Zeitstrafen: 6:4 - Rote Karten: Fistonic (42./grobes Foul), Gerr (43./dritte Zeitstrafe) - Siebenmeter: 2/1 - 5/1 - Zuschauer: 92 - Schiedsrichter: Ekk/Walter (Hessischer Handball-Verband).).