Zweibrücken Rimschweiler: Seit 50 Jahren rollen die Kegelkugeln

Die Geehrten: (von links) Oswald Massar, Karl Weinmann, Willi Schatz, Käthe Waltner, Heinz Daub, Carola Kämmer, Heinrich Lugenbi
Die Geehrten: (von links) Oswald Massar, Karl Weinmann, Willi Schatz, Käthe Waltner, Heinz Daub, Carola Kämmer, Heinrich Lugenbiehl, Eugen Bastian, Johann Boldt und Gerhard Janz, vorn im Rollstuhl Ursula Hartfelder. Es fehlen Anita Boldt, Ewald Boldt, Annette Pierot, Karl-Heinz Nunold und Uwe Unversucht.

Zwei Jahre musste der Rimschweiler Sportkegelclub (SKC) Pandemie-bedingt darauf warten, sein 50-jähriges Bestehen zu feiern. Jetzt war es so weit: Der Vereinsvorsitzende Franz Bernecke ließ die Vereinsgeschichte Revue passieren, ehrte die neun Gründungsmitglieder sowie weitere sechs Mitglieder für ihre Vereinstreue.

Franz Bernecke, seit 22 Jahren an der Spitze der Rimschweiler Kegler, ist der dritte Vorsitzende. Der Gründungsvorsitzende Johann Boldt übte sein Amt 17 Jahre lang aus, sein Nachfolger Peter Ehrmanntraut 13 Jahre. Zu Hochzeiten zählte der am 8. Juli 1970 im Gasthaus „Zur Pfalz“ gegründete Sport-Kegelclub fast 100 Mitglieder.

Den ersten Wettkampf trugen die Rimschweilerer Ende August 1970 beim KSK Pirmasens auf Pokalebene aus, allerdings wenig erfolgreich. Dennoch wurden für die nächste Saison gleich zwei Herrenmannschaften gemeldet. Erster Vereinsmeister wurde 1971 Wolfgang Pirmann. Im selben Jahr entstand die Damenmannschaft. Mitte der 70er Jahre vertraten fünf Männer- und zwei Frauenmannschaften den Verein.

Die Herren brachten es bis zur Zweiten Rheinland-Pfalz-Liga, den Damen gelang sogar der Sprung in die Erste Liga. Besonders erfolgreich waren die Nachwuchsspielerinnen. Am 18. Juni 1972 errang Bärbel Pirmann den Titel der Deutschen A-Jugend-Meisterin. Ein weiterer Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war die Deutsche Vizemeisterschaft von Christa Menges bei der weiblichen B-Jugend. 1977 gewann die B-Jugend die Deutsche Meisterschaft.

Als 1986 ein Flugzeugabsturz nicht nur Gründungsmitglied Ernst Pirmann das Leben kostete, sondern auch die Kegelbahnen im Gasthaus „Zur Pfalz“ vollkommen zerstörte, wendete sich das Schicksal des Vereins. Ohne eigene Kegelbahn, kegelten die Rimschweilerer mit auf den Bahnen des „Ixheimer Hofs“. Die einst so aktive Nachwuchsarbeit erlahmte. Nach dem Verkauf des „Ixheimer Hofs“ 2008 wechselte der Verein zum „Roten Ochsen“ in Ixheim. 2018 wurden dort die Kegelbahnen für den Sportbetrieb geschlossen. Seitdem kegeln die Rimschweilerer in Dellfeld.

Heute sind unter den 29 Vereinsmitgliedern im Alter von 50 bis über 90 Jahren nur noch acht Aktive, die eine Mannschaft stellen. Die Geselligkeit steht neben dem Spaß am Sport nach wie vor hoch im Kurs. „Wir gehen zusammen wandern oder fahren auf Weinfeste“, erzählt Schriftführerin Tanja Walle. Der SKC Rimschweiler blickt stolz auf sein 50. Jubiläum. „So lange hat uns keiner gegeben“, erinnert sich Beisitzerin Carola Kämmer. Dem Vorstand – dem auch Gerhard Janz als zweiter Vorsitzender, Kassenwart Karl-Heinz Nunold und Beisitzer Oswald Massar angehören – ist bewusst: Das Kegeln ist inzwischen zur Randsportart geschrumpft.

x