Saarland Naturbühne Gräfinthal: Heidi auf der Alm und Franziska im Wald

In „Heidi“ spielt Magdalena Böffel die Titelrolle und Mattis Hinz den Geißenpeter.
In »Heidi« spielt Magdalena Böffel die Titelrolle und Mattis Hinz den Geißenpeter.

Mit zwei Volksstücken, die man aus Kinofilmen kennt, geht die Naturbühne Gräfinthal im Saarpfalz-Kreis am 16. Juni in die neue Freiluftsaison: eins für Kinder und eins für Erwachsene, gespielt wird bis Ende August.

Im Sommer macht die Amateurtheatergruppe des Kulturvereins Bliesmengen-Bolchen in Gräfinthal auf der größten und schönsten Freiluftbühne des Saarlandes wieder ganz großes Theater.

Für die Kinder gibt es „Heidi“ nach dem Buch von Johanna Spyri und den unzähligen Kinofilmen von der Stummfilmzeit bis heute. Heute passt es wunderbar in die Inklusionsbemühungen, denn in Frankfurt trifft das Alpenmädchen Heidi eine gleichaltriges Mädchen, Klara, das im Rollstuhl sitzt und nicht umhertollen kann. Doch von vorne: Heidi ist fünf und lebt auf der Alp beim Alm-Öhi, ihrem Großvater, einem etwas mürrischen Einsiedler. Aber Heidi gefällt es da, sie spielt mit dem etwas älteren Peter, der die Ziegen hütet, und mit dem Opa kommt sie auch klar. Doch dann wird sie von da weggeholt in die ferne Großstadt, nach Frankfurt. Dort wohnt sie einem gleichaltrigen Mädchen zusammen, klar, die im Rollstuhl sitzt und sehr streng und verwöhnt ist. Auch wenn sie verscheiden sind, werden sie Freundinnen. Nur so übersteht Heide die strenge Hausdame und Lehrerin, Fräulein Rottenmeier. Doch irgendwann ist Schluss, Heidi will wieder zurück auf die Alm und schafft es auch.

Bühne ist 40 Meter breit

In Gräfinthal wird „Heidi“ vor großer Kulisse mit Berghütte und echten Bäumen auftauchen. Es spielt die Theatergruppe des Kulturvereins Bliesmengen-Bolchen. Die traditionell die Naturbühne bespielt. Die Open-Air-Bühne im Mandelbachtal besteht seit 1932, ist 40 Meter breit und 25 Meter tief und bietet auf den amphitheatermäßig angeordneten Tribünen 1500 Zuschauern Platz, trotzdem kann es sein, dass sie ausverkauft ist, wenn das Wetter schön ist. Achtung: Auch Spezialeffekte und Pyrotechnik sind möglich.

Mit „Das Wirtshaus im Spessart“, verfilmt 1958 mit Liselotte Pulver als Komtesse Franziska, nach dem Märchen von Wilhelm Hauff kommt ein zweites Publikumsstück nach Gräfinthal, eine Komödie, mehr für die Erwachsenen bedacht. Der Titel „Wirtshaus im Spessart“ passt eigentlich nicht, denn es wird ja im Bliesgau gespeilt - mit einem Teil der Kulissen aus „Heidi“ – und dann doch wieder, denn auch Saarland gab es dunkle Wälder mit zwielichtigen Gestalten, den Sage nach sollen auch Räuber den einheimischen Adel im Blick gehabt haben. Deshalb wird viel Saarländisch geredet – und auch gesungen.

30 Kilometer von Zweibrücken

Die Premiere von „Heidi“ ist am 17. Juni, zu sehen das Stück 13-mal, neunmal sonntags um 16 Uhr und viermal samstags um 18 Uhr. Gerade an heißen Wochenenden ist der Samstag ein guter Tipp, da Bühne und der Zuschauerraum dann schon fast vollständig im Schatten liegen. „Das Wirtshaus im Spessart“ wird achtmal aufgeführt, immer um 20.30 Uhr, fünfmal freitags und dreimal samstags. Da kann es auch schon kühl werden, also eine Decke mitnehmen. Gespielt wird übrigens auch bei leichtem oder mäßigen Regen. Es gibt Gastronomie, man kann sich aber auch essen und Getränke. Es gibt einen großen fußläufigen Parkplatz.

Anfahrt: Die Naturbühne Gräfinthal liegt im Wallfahrtsörtchen Gräfinthal, das zum Ortsteil Bliesmengen-Bolchen der saarländischen Gemeinde Mandelbachtal gehört, etwa 30 Kilometer von Zweibrücken entfernt, nahe der französischen Grenzstadt Saargemünd. Es gibt genug Parkplätze an der Bühne.

Termine

  • „Heidi“: 17., 18., 25. Juni, 1., 2., 9., 29., 30. Juli, 19., 20.8. und 27. August.
  • „Das Wirtshaus im Spessart“: 7., 8. 14., 22., 28. Juli, 18., 25. und 26. August.
  • Karten: naturbuehne-graefinthal.de
„Das Wirtshaus“ im Spessart mit (von links) mit Alexandra Biehl als Gott, Muchael Nagel als Räuberhauptmann und Thomas Kohl) als
»Das Wirtshaus« im Spessart mit (von links) mit Alexandra Biehl als Gott, Muchael Nagel als Räuberhauptmann und Thomas Kohl) als Atzel.
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