Zweibrücken Monster, Fischer und Ikonen

Die Darsteller der Revue „Boygroups Forever“.
Die Darsteller der Revue »Boygroups Forever«.

Zwischen Musical, Thrash, Heavy Metal und Songschreibermusik bewegt sich das Programm in den Saarbrückern Clubs und Hallen im Mai.

Schwermütige Musik kommt morgen, Samstag, um 19 Uhr in die Saarbrücker Garage. Die belgische Post-Metal-Band Amenra und Myrkur aus Dänemark sind auf Deutschland-Tour. Das Quintett Amenra besteht seit 1999 und gilt als Speerspitze des belgischen Post-Metal. Die Gruppe liefert einen perfekten Soundtrack für den Weltuntergang: Die Musik lebt vom Kontrast aus donnernder Wucht aus Zerrgitarrenwänden, epischen Sounds und hintergründigen Rhythmen, die lärmend daherkommen, sowie zarten Nuancen aus stehenden, klirrenden Akkorden. Zusammen ergibt das ein irritierendes Gesamtbild. Die Songs des neuen Albums „Mass VI“ werden in Englisch, Flämisch und Französisch gesungen. Dazu gesellt sich Myrkur: Das ist die Multiinstrumentalistin Amalie Bruun, die seit 2015 in ihren Songs Elemente aus Metal mit aufwühlenden Melodien und dunklen Nordic Folk-Passagen zu einer verstörenden Mixtur vereint. Tickets: 33,05 Euro. Neue Deutsche Härte ist am Sonntag, 6. Mai, ab 20 Uhr in der Garage zu haben, wo das Quartett Hämatom modernen Thrash-Metal zelebrieren wird. Die Band aus Oberfranken hat gerade ihre siebte CD „Bestie der Freiheit“ vorgelegt. Die Musiker stellen in ihren Texten sozialkritische Fragen und nutzen dafür harte verzerrte Gitarrenriffs, rasante Grooves und krude Bässe. Damit steht Hämatom und guter Tradition von Bands wie Rammstein und Oomph. Alleinstellungsmerkmal ist die Maskierung, in der die Musiker antreten: Totenkopf-Schlagzeuger, schwarz-weiß bemalter Frontmann, breit-grinsende Strumpfmaske des Bassisten und ein nagelbewehrter Irokesenschnitt des Gitarristen bilden ein Bühnenbild, das man nicht so schnell vergisst. Im Vorprogramm ist Maerzfeld zu sehen. Tickets: 33,25 Euro. Die Band Skid Row zählte Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre zu den erfolgreichsten amerikanischen Hard-Rock und Hair-Metal-Bands. Ihr Debütalbum Skid Row verkaufte sich in den USA über fünf Millionen Mal. Mit ihren Hits „Monkey Business“ und „18 and Life“ haben die Musiker ihren Beitrag zur Rockgeschichte geleistet, ehe sich die Band 1996 auflöste. Drei Jahre später aber meldete sich Skid Row mit neuem Frontmann zurück und ist seitdem wieder aktiv. Am Montag, 7. Mai, gastiert die Gruppe ab 20 Uhr in der Garage und präsentiert aktuellere Songs des letzten Albums „United World Rebellion“ sowie aus der umfangreichen Bandgeschichte. Tickets: 35,75 Euro. Schon fast 30 Jahre hat die aus New Jersey stammende Band Monster Magnet auf dem Buckel. Vor zwei Monaten erschien das mittlerweile elfte Studioalbum „Mindfucker“ der Stoner-Rock-Band um Frontmann, Sänger, Gitarrist und Mastermind Dave Wyndorf, mit dem die Gruppe derzeit auf Europatournee ist. Am Mittwoch, 9. Mai, kommt Monster Magnet um 18.30 Uhr in die Garage. In ihren Songs mischen sich Heavy Metal, psychedelische Anfälle, purer Punk, Krautrock, schwerer Space Rock und bluesige Harmonien. Die gitarrendominierten Songs sind mit schrägen Texten versehen, die sich um Obskures und Politisches ranken. Im Vorprogramm sind die holländischen Stoner-Rocker Pendejo zu sehen. Tickets: 33 Euro. In der Saarlandhalle gehört der Sonntag, 13. Mai, ab 19 Uhr der großen Tina Turner. Ihr gewidmet ist das Musical „Simply the Best“. Der rote Faden der Show sind die Einblicke in die bewegte Biografie der Rock-Ikone: von den Anfangserfolgen, der harten Zeit mit einem drogensüchtigen und gewalttätigen Ehemann, dem Scheitern einer großen Liebe und schließlich, nach der Trennung, Tina Turners Neuanfang und raketenartiger Aufstieg in den 80ern. Passend dazu gibt’s die Hits ihres Lebenswerks, Songs wie „Proud Mary“, „River Deep“, „Nutbush City Limits“ bis hin zu den Charterfolgen aus den 80ern wie „Private Dancer“ und natürlich „Simply the Best“. Tickets: 50 bis 75 Euro. Es waren Bands wie Backstreet Boys, Take That, East 17, New Kids on the Block, Boyzone, Sync und One Direction, die den Begriff Boygroup geprägt haben. Smarte, hübsche Jungs mit beachtlicher Stimme, die meist von cleveren Musikmanagern gecastet und zusammengestellt wurden, sorgten für Ohnmachtsanfälle bei Konzerten und mächtig viel Klatsch und Tratsch in den Musikzeitschriften. Dennoch haben die Boygroups ihre Qualitäten und sind für zahlreiche Hits verantwortlich. Am Dienstag, 16. Mai, gilt der um 20 Uhr beginnende Showabend in der Saarlandhalle ausschließlich den Boybands. Mit der Revue „Boybands Forever“ geben eine erstklassige Liveband, Tänzer sowie fünf typische Boygroup-Protagonisten 40 Hits und Choreographien zum Besten. Tickets: 39,90 Euro bis 79,90 Euro. Eine ungewöhnliche Karriere hat die 14-köpfige Kölner Band Querbeat hinter sich, denn die 13 Herren mit Dame kommen aus dem Kölner Karneval. 2001 gegründet, fand die Band mit großem Blechblasanteil schnell ihren Weg zu den Prunksitzungen. Mit ihrem partytauglichen Mix, der sich aus Ska, Pop und Reggae speist, sorgte die Gruppe nicht nur bei den Narren für Begeisterung. 2016 legte die Band erstmals eigene Songs vor, die auch jenseits des Karnevals bestens funktionieren. Am Mittwoch, 15. Mai, gastiert Querbeat um 20 Uhr in der Garage. Dort präsentiert die Band die Songs des ersten Studioalbums „Fettes Q“ und bringt die Fans mit ihren überaus tanzbaren, spaßbringenden, kurzatmigen Songs ins Schwitzen. Tickets: 24,90 Euro. Die britische Band Fischer-Z sorgte Ende der 70er Jahre mit Songs wie „The Worker“, „Room Service“ und „So Long“ für Aufsehen. Fans des New Wave sahen in dem umtriebigen Quartett um Sänger und Gitarrist John Watts oft eine Parallele zu den einzigartigen The Police. Nach den Solobestrebungen von John Watts in den 80er Jahren reaktivierte der Frontmann Ende des Jahrzehnts erneut Fischer-Z, obwohl Watts das einzig verbliebene Gründungsmitglied war. Die Band hat bis heute 19 Alben herausgegeben und rund 3000 Konzerte gespielt. Am Dienstag, 29. Mai, gastiert Fischer-Z um 20 Uhr in der Saarbrücker Garage und präsentiert dort die Songs des jüngsten Werks „Building Bridges“. Zu hören sind spannende Kompositionen rund um Piano, Gitarre, Bass und Drums, die in einer direkten, unverfälschten Art und Weise dargeboten werden. Tickets: 35,50 Euro. Coolen, modernen deutschen Schlager mit trashigen Texten liefert Sänger und Songschreiber Christian Steiffen am Donnerstag, 31. Mai, ab 20 Uhr im kleinen Club. Der gebürtige Osnabrücker, der mit bürgerlichen Namen Hardy Schwetter heißt, absolvierte seine Gesangs- und Schauspielausbildung in New York, sang später in einer Elvis-Presley-Tribute-Band und nahm 2009 den Künstlernamen Christian Steiffen an. Mit dieser Kunstfigur im 70er-Jahre-Tribut-Outfit spielt er wunderbar unterhaltsame Schlager-, Disco- und Pop-Songs mit aussagekräftigen Titeln wie „Eine Flasche Bier“, „Sexy in the Night“ und „Ich fühl mich Disco“. Aktuell singt er seine Single „Selbstmitleid, das ist die schönste Jahreszeit“. Begleitet wird der Entertainer bei seiner Show von Martin Haseland und dessen Band. Eintritt: 27 Euro.

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