Speyer Willkommen im Gemeindewald
Für Eltern, die ihren Kindern die Natur vor der heimischen Haustür nahe bringen wollen, ist der Walderlebnistag in Hanhofen ideal. Zumal bei schönem Herbstwetter wie am Samstag. An zwölf Stationen präsentierten Forst, Vereine, Jäger und Privatleute alles Sehens- und Wissenswerte zum Wald.
Am Anfang gab’s für den weiteren Weg im Wald schon mal vorsorglich ein Pflaster von den Maltesern. Man weiß ja nie. Bei der Rucksackschule nebenan gab’s den Quizzettel, der nach bestandenen Aufgaben an den Ständen mit jeweils einem Buchstaben ergänzt werden sollte. Die Lösung verwies auf die neu aufgestellten Schilder: „Willkommen im Gemeindewald Hanhofen“. Nach und nach will Förster Jürgen Render sein gesamtes Revier Modenbach damit – den jeweiligen Gemeindenamen eingefräst – bestücken. Die Schilder sollen Wanderer und Radfahrer – zum Beispiel entlang des Radweges Speyer/Neustadt – an markanten Punkten darüber informieren, in welcher Gemarkung sie sich gerade befinden, wer sich um die Natur kümmert, sie pflegt, erhält und nachhaltig bewirtschaftet und generell für die Umwelt sensibilisieren. Was sich Ortsbürgermeisterin Friederike Ebli (SPD) auch vom Walderlebnistag erhofft: „Die Kinder und Besucher sollten neben der Freude und Unterhaltung den fürsorglichen, verantwortlichen Umgang mit der Schöpfung mitnehmen.“ Etwas abseits vom Wald legte der Spargel- und Gartenbauverein Dudenhofen heimisches Gemüse aus. Gastronomisch wieder im Kommen ist die (gute?) alte Schwarzwurzel. In der Suppe der Freunde der Grundschule, die die Verpflegung übernahmen, war sie noch nicht verarbeitet. Die Jugendinitiative Gila bot Stockbrot überm Feuer, das Spiel am Fuddelkasten an. Nacheinander informierten die drei Natur- und Vogelschutzvereine über ihre Aktivitäten, die Flora, Fauna ringsrum und luden zum Mitmachen ein. Die Dudenhofener hatten aus den Fließgewässern Proben mit Larven, (Eintagsfliege), Käfern, Muscheln, Krebsarten, Egel entnommen, am Stand der Hanhofener konnte man in einer Glasröhre die in Abschnitten angelegte Höhlenbrut einer Wildbiene mit Futtereintrag, Eiablage, Futtereintrag, Eiablage und so weiter sehen und Naturfotos gewinnen. Und die Harthausener ließen mit Vogelemblemen statt Noten Flaschen-Xylophon spielen, Kinder konnten sich durch die Fotowand mit Fledermaus-Merkmalen ablichten lassen. Immer dabei sind Arthur Ranzenberger mit seinen präparierten Tieren vom Dachs, Fuchs bis zur Maus, zum Wiesel und Eduard Lehrs Frettchen im nachgestellten Karnickelbau. Mit den aus dem Iltis gezüchteten Frettchen gingen schon die Römer auf Jagd. Lehr: „Im Regelfall riechen die Hasen sie und hauen rechtzeitig ab.“ Sielmanns Natur-Ranger spendierten Wissen und Äpfel. Bei Willi Aures waren die ausgestellten Geweihe, Felle und sonstigen Dinge Nebensache. In Erinnerung an die Wünsche der eigenen Jugend hatte er Holzgewehre geschnitzt, eine Gummibespannung eingeritzt, die Zielscheibe mit Wildfotos präpariert. Der Clou: Ein „mehrschüssiger“ Revolver. Anmerkung eines Passanten: „Damit sollten die Staaten ihre Armeen ausrüsten.“ Archaischer das Bogenschießen der Familie Appel. Dazwischen Wichtel basteln in der Villa Sonnenburg, zum Schluss Holz-, Laub-, Nadelraten beim Waldbauverein Ganerb. Und nicht fehlen durfte im Wald die Jagdhornbläsergruppe der Kolpingfamilie Dudenhofen. (län)