Speyer Nur ein Abschied vom Amt

Die Festhalle in Dudenhofen voller Weggefährten: Peter Eberhard (erste Reihe rechts) mit seiner Frau Heike und seiner Mutter.
Die Festhalle in Dudenhofen voller Weggefährten: Peter Eberhard (erste Reihe rechts) mit seiner Frau Heike und seiner Mutter.

Als loyalen, fairen und höflichen Kollegen, der seine Meinung klar und bestimmt vertritt, haben Weggefährten den ehemaligen hauptamtlichen Beigeordneten der Verbandsgemeinde Römerberg-Dudenhofen Peter Eberhard (CDU) am Mittwochabend bei seiner offiziellen Verabschiedung in der Festhalle in Dudenhofen beschrieben.

Norbert Schindler, Präsident der Landwirtschaftskammer und ehemaliger CDU-Bundestagsabgeordneter, zeigte sich beeindruckt davon, wie Eberhard in der Vergangenheit als fairer Verlierer gute Charaktereigenschaften gezeigt habe und mit Entscheidungen umgegangen sei. „Chapeau!“, sagte Schindler, der Eberhard einen guten Demokraten nannte. Eberhard hatte 2013 die parteiinterne Nominierung des Bürgermeister-Kandidaten für die neue Verbandsgemeinde Römerberg-Dudenhofen knapp gegen Manfred Scharfenberger verloren. Scharfenberger, heute Bürgermeister der neuen Verbandsgemeinde, dankte Eberhard dafür, dass er als hauptamtlicher Beigeordneter in den notwendigen Abstimmungsgesprächen seine Sicht der Dinge klar und bestimmt dargelegt und vertreten habe. Diese Bestimmtheit sei eine wesentliche Grundlage von Eberhards erfolgreichem kommunalpolitischen und ehrenamtlichen Wirken in Dudenhofen, wo er weiter Ortsbürgermeister ist. Eberhard hat aber nicht nur in Dudenhofen gestaltet, sondern auch in Hanhofen, was Ortsbürgermeisterin Friederike Ebli (SPD) unterstrich. Der von Eberhard initiierte Walderlebnistag locke Besucher weit über den Rhein nach Hanhofen und werde auch in Zukunft bestehen bleiben, so Ebli. Die SPD-Frau betonte, dass sie bei der Wahl zum Bürgermeister der früheren Verbandsgemeinde Dudenhofen 2009 zwar gegeneinander kandidiert haben, aber nie Gegner gewesen seien. „Das spricht für dich, dass du eine gute Atmosphäre hinbekommen hast“, lobte Ebli. Sie bezeichnete den Umgang als freundschaftlich – trotz der unterschiedlichen Parteien, der die beiden angehören. Harald Löffler (CDU), Ortsbürgermeister von Harthausen, schaute mit einem weinenden und einem lachenden Auge auf den Abschied des 62-Jährigen. Einerseits verliere man einen aufrechten, von allen geschätzten Vorgesetzten, andererseits freut sich Löffler für Eberhard, dass dieser nun mehr Zeit für seine Familie und vor allem für seinen Enkel Hannes hat. Ein offenes Ohr hatte und wird Eberhard als Ortschef von Dudenhofen auch weiterhin für die Lebenshilfe Speyer-Schifferstadt haben. „In schweren Stunden wie zu Beginn des Jahres standest du wie ein Fels zu uns“, sagte Vorsitzender Gerhard Wissmann und meinte damit die Vorwürfe gegen Mitarbeiter wegen des Umgangs mit geistig behinderten Menschen. Als Mensch, wie Wehrleiter Stefan Zöller sagte, sei Eberhard auch für die Feuerwehr da gewesen, deren Chef er als Bürgermeister der früheren VG Dudenhofen war. Zöller nannte als Beispiel den schweren Einsatz bei der Gasexplosion in Harthausen 2013. Dieses Ereignis wird Eberhard, wie er sagte, „nicht vergessen, solange ich lebe“. Er erzählte die Geschichte vom damals 18-jährigen Feuerwehrmann André Grüner, der einen eingeklemmten Kameraden befreien konnte und ihm somit das Leben gerettet hat. „Die Feuerwehrleute sind die eigentlichen Helden unserer Zeit. Orientieren wir uns alle an dem Gemeinschaftssinn der Feuerwehr und nehmen uns selbst nicht so ernst“, forderte Eberhard die geladenen Gäste auf. Sein erster Tag im Ruhestand habe sich komisch angefühlt, erzählte Eberhard. Er habe sich gefragt, muss man arbeiten, darf man arbeiten und habe im Endeffekt nur „rumgegammelt“. Gerettet habe ihn die Sitzung der CDU-Fraktion im Ortsgemeinderat Dudenhofen am Abend. Als Ortsbürgermeister von Dudenhofen wird er diesem Gremium weiter angehören und auch weiter mit vielen Weggefährten zu tun haben – somit war es nur ein Abschied vom Amt des hauptamtlichen Beigeordneten der Verbandsgemeinde und nicht von Personen.

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