Zweibrücken Straußbuben retten Damwild und Hühner vor den Fluten

Rolf Venz rettet in der Nacht auf Samstag in Rimschweiler zwei Hühner.
Rolf Venz rettet in der Nacht auf Samstag in Rimschweiler zwei Hühner.

In der Nacht auf Samstag stand für Stefanie Neuendorf in Rimschweiler eine nicht alltägliche Rettungsaktion auf dem Programm. Im Fokus: Damwild und eine Hühnerschar.

Nicht, dass Neuendorf, die Leiterin der Zweibrücker Jugendbücherei, nicht schon den Freitag mit dem Kampf gegen das Hochwasser verbracht hätte: „Ich bin um halb zehn etwa heimgekommen. Zuvor hatten wir den Keller der Bücherei ausgeräumt.“ Zuhause in Rimschweiler angekommen, galt ihre Aufmerksamkeit angesichts eines steigenden Hornbachs ihrem Nutzvieh, das in einem Gehege in unmittelbarer Nähe des OGV-Geländes untergebracht ist. Zuvor waren die Tiere bereits in den höchsten Bereich des Geheges umgesiedelt worden. Um kurz vor 22 Uhr schien das auch noch ausreichend, eine Stunde später bereits nicht mehr. „Da ist im Unterstand schon einiges an Gegenständen geschwommen“, berichtete Neuendorf der RHEINPFALZ am Samstagmorgen.

Familienmitglieder, Freunde und Bekannte zusammengetrommelt

Kurzerhand wurden Helfer zusammengetrommelt, alle Familienmitglieder packten an, dazu Freunde, Bekannte und auch ein paar der örtlichen Straußbuben waren bei der Rettungsaktion dabei. „Es war echt so, wie die Leute immer erzählen. Innerhalb von ganz kurzer Zeit ist das Wasser etwa anderthalb Meter gestiegen.“

Um die Damhirsche zu retten, wurde ein Weg mit Zaunelementen improvisiert.
Um die Damhirsche zu retten, wurde ein Weg mit Zaunelementen improvisiert.

Nun ist es so, dass Damwild nicht einfach so am Halfter von A nach B geführt werden kann, Improvisationstalent war also zudem gefragt. Mit einigen Elementen eines Bauzaunes wurde ein abgesicherter Weg gebaut, über den dann die Tiere auf eine nahe und vor allem höher gelegene Weidefläche geleitet werden konnten. Das Damwild wurde getrieben, die Hühner getragen. „Und das Wasser stand in einigen Bereichen schon ziemlich hoch, teilweise bis zur Hüfte“, berichtet Neuendorf. Schlussendlich konnten alle Tiere gerettet werden, lediglich ein Badeschlappen Neuendorfs ist auf der Strecke geblieben.

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