Speyer Fasnachter feiern sich und ihr Zuhause

Fasnachter finden immer ganz leicht einen Anlass zum Feiern. Sie freuen sich über klassische Jubiläen genauso wie über närrische Zahlenkombinationen und sind dabei oft kreativ. Die Vereinigung Badisch-Pfälzischer Karnevalvereine, mit rund 400 Mitgliedsvereinen und 85.000 Mitgliedern zweitgrößter Verband im Bund Deutscher Karneval, hat nun einen runden Jahrestag entdeckt, der sie jubeln lässt. Die Vereinigung wird 80 Jahre alt. Aus diesem Grund lädt sie am Sonntag, 1. Oktober, 11.11 Uhr, zum „Kachelfest“ ins Haus der Badisch-Pfälzischen Fasnacht am Wartturm in Speyer.

Was bitte ist ein Kachelfest? Die Frage beantwortet Jürgen Lesmeister (Ramstein), Präsident der Vereinigung, ganz schnell und schlüssig: „Seit unserem Neubau 2004 bieten wir Klinkersteine – Kacheln – an, die in unserem Innernhof die Wände schmücken und als Spende von Privatpersonen oder Vereinen zur Finanzierung unseres Neubaus beitragen sollten. Daraus wurde ein richtiger Boom. Ein Kachelträger, das Wasen-Trio, regte letztes Jahr an, ein Kachelfest zu veranstalten“, erläuterte der „Obernarr“ aus der Westpfalz den Hintergrund. Das Wasen-Trio wird auch die Gäste des Verbandsgeburtstages bis gegen 17 Uhr mit zünftiger Musik und Stimmung unterhalten. Weitere Auftritte von Büttenrednern und Gruppen sind möglich. Zwischendurch finden Führungen durch das Fasnachtsmuseum statt. Für Essen und Getränke ist gesorgt, betont Verbandssprecher Rainer Holzhauser. „Feiern Sie mit“, wirbt er für den Besuch. Das Haus aus der Badisch-Pfälzischen Fasnacht in einem ehemaligen Turm der Landwehr von Speyer ist seit 1975 Treffpunkt, Museum und Archiv des Verbandes. Ein Förderkreis von 500 Mitgliedern und ein Stiftungsvermögen von 1,5 Millionen Euro stellen die materiellen Grundlagen für die Arbeit bereit. Der Verband plant seit Jahren eine Erweiterung und Modernisierung seines Domizils. Die Küche mussgrößer und erneuert, der Museumsbereich soll vergrößert werden. Offensichtlich zeichnen sich inzwischen erste Möglichkeiten zur Arrondierung des Geländes ab, deutet Präsident Lesmeister an. „Noch ist nichts beschlossen“, sagt er auf Anfrage. Klar ist indes eine Personalie: Der Verband hat sich zum 1. April von Wolfgang Wagner, 16 Jahre lang Kastellan im Turm beim Verband auf ehrenamtlicher Basis, getrennt. Er nennt gesundheitliche Gründe dafür. „Lassen wir es dabei.“ Nach RHEINPFALZ-Informationen soll es jedoch auch Unstimmigkeiten gegeben haben. Einzelheiten nennt keine Seite. Die Anwälte setzen sich inzwischen über „offene Fragen“ auseinander.

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