Speyer Bestattungsvorsorge liegt im Trend

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Immer mehr Menschen legen bereits zu Lebzeiten fest, wo sie ihre letzte Ruhe finden wollen. Aber man kann nicht nur das eigene Grab im Voraus auswählen, sondern auch das ganze Drumherum der Beisetzung regeln – bis hin zur Gestaltung der eigenen Todesanzeige. Trauerinstitute und -stätten berichten von steigender Nachfrage.

Die sogenannte Bestattungsvorsorge wird seit einigen Jahren verstärkt nachgefragt, lautet die einhellige Aussage aller Speyerer Bestattungsunternehmen. „Es ist definitiv ein Trend“, betont Andreas Böhm vom Institut Pietät Böhm-Kramny. Viele Angehörige stellten bei einem Todesfall in der Familie fest, dass sie nicht wissen, wie sich der Verstorbene seine Bestattung gewünscht hätte und wollten danach selbst vorbeugen. „Wir erleben, dass lange verheiratete Menschen nicht wissen, was der verstorbene Ehepartner sich gewünscht hätte“, sagt Tobias Göck von Trauerhilfe Göck. Überwiegendes Motiv für Bestattungsvorsorge ist, die Angehörigen in einer Ausnahmesituation nicht mit schwierigen Fragen alleinzulassen oder das Thema zu regeln, weil es keine näheren Verwandten gibt. Manche Leute seien auch mit der Familie zerstritten und wollten auf ihrem letzten Weg ihre eigenen Interessen wahren, ergänzt Janet Böhme, Geschäftsführerin von Beerdigung Eberle und Zerf Bestattungen. Die jüngsten Kunden, die sich für das Thema Bestattungsvorsorge interessieren, seien Ende 40, stimmt sie mit ihren Kollegen überein. Die Bestatter fragen zunächst die Wünsche ab, machen Vorschläge, erstellen einen Kostenplan. Manche Kunden legen lediglich fest, auf welchem Friedhof sie bestattet werden, ob es eine Feuer- oder Erdbestattung sein soll, wollen den Angehörigen die wichtigsten Entscheidungen abnehmen. Es geht aber auch detaillierter, wie Andreas Böhm erläutert: „Man kann alles ganz genau regeln bis hin zum Sarg, Blumenschmuck, zur Musik, die bei der Trauerfeier gespielt werden soll, ob der Sarg aufgebahrt wird, der Wortlaut der Todesanzeige und wer Trauerkarten bekommen soll.“ Laut Janet Böhme ist es „nicht unüblich“, dass manche schon den Entwurf der eigenen Traueranzeige aus der Tasche ziehen. Aber ein Aspekt ist bedeutender: „Wir erleben oft, dass das Finanzielle abgesichert wird.“ Das Geld spielt eine große Rolle bei der Bestattungsvorsorge. Die Bestatter raten zu einem Treuhandkonto, weil es einen großen Vorteil besitzt: „In der Regel kommt kein Vormund an ein Treuhandkonto heran – im Gegensatz zu einem Sparbuch“, erklärt Göck. Auch das Sozialamt habe beim Finanzieren eines Heimplatzes keinen Zugriff wie bei anderem privatem Vermögen. Möglich macht das auch eine Versicherung, die an den Bestatter abgetreten wird. Kollegin Böhme gibt aber zu bedenken, dass der Abschluss der Police ab einem bestimmten Alter an Gesundheitsfragen gebunden sei und die Versicherungssumme eventuell nicht mehr angespart werden könne. Zudem müssten mögliche Preissteigerungen über die Jahre bedacht werden. Zu Lebzeiten sind nachträgliche Änderungen am Bestattungsvorsorge-Vertrag möglich. Nach dem Tod gilt: Bestatter wie Angehörige müssen sich daran halten. „Wir als Bestattungshaus sind daran gebunden, den Vertrag zu erfüllen“, betont Böhme. „Da kann kein Dritter sagen, es wird jetzt anders gemacht.“ Ein Vorsorgevertrag entlastet die Angehörigen, sind sich die Speyerer Bestatter einig. Wünsche zu kennen, „gibt ein großes Stück Sicherheit“, meint Göck. Er rät in jeden Fall, das Thema im Familienkreis anzusprechen. „Und wenn man sagt, macht, wie ihr denkt, ist es auch gut.“

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