Speyer Abschiedsworte aus nah und fern
Ortsbürgermeisterin Friederike Ebli (SPD) schlug „Finissage“ im Duden nach. Da stand lapidar: „Das Ende einer Kunst-Ausstellung.“ Nicht sehr hilfreich für ein Grußwort zum Ende der 1971 begründeten Verbandsgemeinde Dudenhofen. Einen Bezug gab es für sie dann doch: „Es war eine Kunst, die drei Gemeinden zusammenzubringen.“ In der Retrospektive der 43 Jahre entdeckte Ebli Pinselstriche für alle möglichen Farben der Emotion, von Skepsis bis Freude am Gelingen. 43 Jahre alt ist auch Harald Löffler (CDU), Ortsbürgermeister von Harthausen. Er sah in der Finissage keinen endgültigen Abschied: „Es kommt nur ein weiterer Partner dazu und der Name ändert sich.“ Für die Ortsgemeinden bleibe sowieso alles beim Gewohnten. Konzepte zu entwickeln, Interessen auszugleichen, den Haussegen zu wahren, werde auch mit einem vierten Familienmitglied gelingen. Wenn schon nicht zur Familie, zählt sich Ronny Vogel zur engeren Verwandtschaft. Der sächsischen aus Oberlungwitz. Nach dem Fall der Mauer habe Hans Lang als erster im Rathaus geklingelt, seine Hilfe angeboten. Vogel: „Ein unverzichtbarer Freundschaftsdienst beim Aufbau unserer Verwaltung.“ Die Freundschaft wolle Oberlungwitz auf jeden Fall fortsetzen. Die alten Zeiten wünscht sich Manfred Scharfenberger (CDU), Bürgermeister von Römerberg, ab 1. Juli Verbandsbürgermeister der Gemeinde Römerberg-Dudenhofen, nicht zurück. Seine Erinnerung an die Gründung der Einheitsgemeinde Römerberg: „Zwei sehr turbulente Jahre, auch im Gemeinderat, zum Teil mit Polizeieinsatz.“ Dagegen schon fast geräuschlos die Hochzeitsvorbereitungen der vergangenen zwei Jahre. Scharfenbergers Fazit: „Die Fusion war eine weise Entscheidung.“ Seit vier Wochen arbeiteten die Verwaltungen zusammen, als wäre es nie anders gewesen. Seitens der Mainzer Brauteltern fühlt er sich im sicheren Hafen: „Bei der nächsten Kommunalreform stehen wir nicht zur Debatte. An einer Gemeinde mit 21.000 Einwohnern wird sich niemand mehr vergreifen.“ (län)