Rhein-Pfalz Kreis Neue Zukunft fürs Funk-Haus

MAXDORF. In der Kasse der Ortsgemeinde Maxdorf sind jetzt stolze 1,8 Millionen Euro. Das ist zwar unerwartet viel – aber es ist auch kein Polster, auf dem sich die Ortsgemeinde ausruhen kann. 2016 soll endlich das Albert-Funk-Haus saniert werden und das wird einiges kosten. Straßenausbau und Kita-Erweiterung stehen auch noch auf dem Programm.

Mit dem Jahresabschluss 2014, der jetzt vorliegt, steht die Ortsgemeinde unerwartet gut da: Ein Überschuss von 530.000 Euro wurde erzielt. Das habe sich aus der guten Konjunktur ergeben. Es wurden deutlich mehr Steuern als geplant eingenommen, stellte Ortsbürgermeister Werner Baumann (CDU) fest. Auch die Finanzdaten für 2015 werden besser ausfallen als erwartet, meint Baumann. Der Schuldenstand der Ortsgemeinde liege bei drei Millionen Euro. Positiv für die Bilanzen: ein geplanter Kredit für das Albert-Funk-Haus wurde nicht aufgenommen. Das seit Jahren wegen Baufälligkeit nicht genutzte Haus war Thema in unzähligen Ratssitzungen. Abreißen, neu bauen, sanieren – immer wieder fanden Vorschläge keine Mehrheit. Jetzt steht fest: Das Haus soll saniert werden. Doch dafür müssen laut Baumann zuerst noch einige Voraussetzungen erfüllt werden. Weil der Jugendtreff im Keller untergebracht werden soll, sei eine Überarbeitung der Planung nötig. Zudem müsse im Haus der Brandschutz neu bewertet und der Wärmeschutz überarbeitet werden. Zuschussanträge dafür seien gestellt, die Ortsgemeinde warte auf Zusagen. Erst dann könne der Bau angepackt werden. Neu zu überdenken sei auch das Nutzungskonzept. Das von den Vereinen anstelle des Funk-Hauses genutzte Carl-Bosch-Haus werde verstärkt durch andere Nutzer in Anspruch genommen. Mittagessen und Nachmittagsbetreuung der Betreuenden Grundschule sowie Sprach- und Integrationskurse für Asylsuchende finden hier statt. Viele Vereine bieten Flüchtlingen, die in Maxdorf untergebracht sind, kostenlose Mitgliedschaften an, berichtet Baumann. Der Ortsbürgermeister lobt die Freiwilligen, die sich im Netzwerk Hilfe organisieren und Asylbewerber und andere Hilfsbedürftige unterstützen. „Wir spüren in der Gemeinde, dass dieses Engagement erfolgreich ist“, betont Baumann. Auch in Zukunft suche man Wohnraum, um die weiter erwarteten Asylsuchenden dezentral unterbringen zu können, appelliert der Ortsbürgermeister an Vermieter. Eine unerwartete Aufgabe wird die Umgestaltung von Radwegen im Ort. Es gebe gegenläufige Radwege, die nicht die vorgeschriebene Mindestbreite erreichen, zudem sei in Tempo-30-Bereichen kein zusätzlicher Radweg zuglässig, sagt Baumann. Die Parkplatzsituation müsse in einigen engen Straßen geregelt werden. Rettungsdienste, Feuerwehr und Busse hätten dort oft Mühe, durchzukommen, hat Baumann beobachtet. Das Straßenausbauprogramm sehe in diesem Jahr Arbeiten an der Lambsheimer Straße vor. Die Fahrbahn und der Parkstreifen sollen erneuert werden, die Versorger legen neue Leitungen, der Gehweg soll die vorgeschriebene Breite bekommen. Radwege soll es wegen Tempo 30 dann nicht mehr geben. Die Arbeiten beginnen laut Baumann im März und sollen im Dezember enden. Nächstes Projekt ist die Raiffeisenstraße. Die neu eingeführten Wiederkehrenden Beiträge würden im allgemeinen von den Bürgern positiv gesehen, sagt Baumann. Die Gemeinde werde das Ausbautempo moderat halten, um die Gebühren niedrig zu halten. Möglicherweise wird Maxdorf einen Supermarkt östlich der Weisenheimer Straße bekommen. Zwei Interessenten gebe es bereits, teilt Baumann mit. Möglich geworden sei das, nachdem gewünschte Standorte in Birkenheide und Fußgönheim nicht realisierbar waren. Für das Jubiläum 200 Jahre Maxdorf im Jahr 2019 werde die Autorin Ingrid Lupatsch ein Theaterstück schreiben. Wie Baumann berichtet, habe die Künstlerin schon Stücke für andere Gemeinden geschrieben. Mitspieler seien gesucht, die erste Aufführung soll im Oktober 2016 stattfinden. Seit 25 Jahren gibt es die Partnerschaft mit Holzthaleben in Thüringen. Zum Jubiläum sei ein Festakt in Thüringen geplant.

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